4.5
Hoch- und Niedrigwasser „Mehr Niedrigwassertage an der Lahn im Sommer durch ausbleibende Niederschläge“
WWJ195119521953195419551956195719581959196019611962196319641965196619671968196919701971197219731974197519761977197819791980198119821983198419851986198719881989199019911992199319941995199619971998199920002001200220032004200520062007200820092010201120122013201420152016201720182019202020212022
Hochwassertage hWHJ000001000011000413010000000011320112300000002000200110101000201002000000
Hochwassertage hSHJ200700714014502033072601030022052007030000040100011000101036000010300000000
Mittelwert Hochwassertage hWHJ0,50,50,50,50,50,50,50,50,50,50,50,50,50,50,50,50,50,50,50,50,50,50,50,50,50,50,50,50,50,50,40,40,40,40,40,40,40,40,40,40,40,40,40,40,40,40,40,40,40,40,40,40,40,40,40,40,40,40,40,4
Mittelwert Hochwassertage hSHJ2,82,82,82,82,82,82,82,82,82,82,82,82,82,82,82,82,82,82,82,82,82,82,82,82,82,82,82,82,82,8111111111111111111111111111111

Anzahl der Hochwassertage des hydrologischen Winterhalbjahres (hWHJ) und hydrologischen Sommerhalbjahres (hSHJ) für die Station Feudingen/Lahn über den Zeitraum 1951-2022. Zusätzlich sind die Mittelwerte der ersten und der letzten verfügbaren Klimanormalperiode (1951-1980 u. 1991-2020) dargestellt (Datengrundlage: ELWAS). Erklärvideo zu den Diagramm-Funktionen.

WWJ195119521953195419551956195719581959196019611962196319641965196619671968196919701971197219731974197519761977197819791980198119821983198419851986198719881989199019911992199319941995199619971998199920002001200220032004200520062007200820092010201120122013201420152016201720182019202020212022
Niedrigwassertage hWHJ0074002400450046170006042317980800040009119109132820006015100150012000300022028009030000
Niedrigwassertage hSHJ0721220010330155903067063001906804200400800392110140564919611123244223901285242342900500037190370120712659100053
Mittelwert Niedrigwassertage hWHJ8888888888888888888888888888887,27,27,27,27,27,27,27,27,27,27,27,27,27,27,27,27,27,27,27,27,27,27,27,27,27,27,27,27,27,2
Mittelwert Niedrigwassertage hSHJ18,618,618,618,618,618,618,618,618,618,618,618,618,618,618,618,618,618,618,618,618,618,618,618,618,618,618,618,618,618,625,425,425,425,425,425,425,425,425,425,425,425,425,425,425,425,425,425,425,425,425,425,425,425,425,425,425,425,425,425,4

Anzahl der Niedrigwassertage des hydrologischen Winterhalbjahres (hWHJ) und des hydrologischen Sommerhalbjahes (hSHJ) für die Station Feudingen/Lahn über den Zeitraum 1951-2022. Zusätzlich sind die Mittelwerte der ersten und der letzten verfügbaren Klimanormalperiode (1951-1980 u. 1991-2020) dargestellt (Datengrundlage: ELWAS). Erklärvideo zu den Diagramm-Funktionen.

Datenstand 31.10.2022
Messgröße Anzahl Hochwassertage und Niedrigwassertage im hydrologisches Winter- und Sommerhalbjahr
Räumliche Abdeckung Lahn-Einzugsgebiet bis Pegel Feudingen/Lahn
Datenquelle Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV)
Fortschreibungsturnus jährlich
DPSIR-Indikator Impact

Das natürliche Abflussgeschehen in Fließgewässern wird vor allem von der Menge und der jahreszeitlichen Verteilung der Niederschläge in den jeweiligen Einzugsgebieten bestimmt. Darüber hinaus spielen die Art der Niederschläge (Regen oder Schnee), sowie die Morphologie der Einzugsgebiete eine Rolle. Als Folge der Klimaveränderung können sich regionale Niederschlagsmuster ändern.

Für den Indikator Hochwassertage und Niedrigwassertage wird das natürliche Abflussgeschehen an der Station Feudingen/Lahn ausgewertet. Um den häufig vorhandenen Einfluss des Menschen möglichst auszuschließen, wurde die hier verwendete Pegelstation inklusive ihres Einzugsgebietes so gewählt, dass sie möglichst keine anthropogene Beeinflussung und Nutzungsänderungen in der Umgebung aufweist. Nur dann können Änderungen im Abflussverhalten des Fließgewässers weitestgehend auf klimatische Ursachen zurückgeführt werden, wie beispielsweise ein sich änderndes Niederschlagsgeschehen und eine durch steigende Temperaturen bedingte höhere Verdunstung.

Hochwassertage sind als Tage definiert, an welchen der mittlere Tagesabfluss über dem Hochwasserabfluss-Kennwert der Periode 1961-1990 liegt. An der Station Feudingen/Lahn ergibt sich in der Periode 1961-1990 im Sommer ein Hochwasserabfluss-Kennwert von 2,6 m3/s und für den Winter von 7,7 m3/s. Dementsprechend sind Niedrigwassertage als Tage definiert, an welchen der mittlere Tagesabfluss unter dem Niedrigwasserabfluss-Kennwert liegt. Für Feudingen/Lahn ergibt sich in der Periode 1961-1990 im Sommer ein Niedrigabfluss-Kennwert von 0,063 m3/s und für den Winter von 0,110 m3/s. Die Auswertung der Überschreitungstage findet getrennt zwischen dem hydrologischen Sommerhalbjahr (hSHJ, 01.05. – 31.10.) und Winterhalbjahr (hWHJ, 01.11. – 30.04.) statt.

In der aktuellen Klimanormalperiode 1991-2020 kommen im Mittel 0,4 Hochwassertage im hydrologischen Sommerhalbjahr und 1,0 Hochwassertage im hydrologischen Winterhalbjahr vor. Im gleichen Zeitraum kommen im Mittel rund 7 Niedrigwassertage im hydrologischem Winterhalbjahr und rund 28 Niedrigwassertage im entsprechenden Sommerhalbjahr vor. Vergleicht man die erste verfügbare Klimaperiode 1951-1980 mit der letzten Klimaperiode 1991-2020, fand ein Rückgang der Hochwassertage im Hydrologischen Sommerhalbjahr um fast 2 Tage statt. Die Anzahl der Hochwassertage im hydrologischen Winterhalbjahr hat sich hingegen kaum verändert. Bei den Niedrigwassertagen fand eine Zunahme im hydrologischen Sommer um rund 10 Tage statt. Die Anzahl der Niedrigwassertage im hydrologischen Winterhalbjahr hat sich um rund einen Tag verringert.
 

Mittlere Anzahl Hochwasser und Niedrigwasser Tage

1951-1980

1961-1990

1971-2000

1981-2010

1991-2020

1993-2022

Hochwasser hydrologischer Sommer

2,8

1,8

1,4

1,3

1,0

1,8

Hochwasser hydrologischer Winter

0,5

0,8

0,6

0,7

0,4

0,5

Niedrigwasser hydrologischer Sommer

18,6

14,9

23,9

23,1

28,7

23,2

Niedrigwasser hydrologischer Winter

8,0

6,5

8,4

6,6

7,2

7,3


Betrachtet man die Zeitreihe der Hochwassertage, fallen besonders die häufigen Hochwassertage im Sommerhalbjahr in der ersten Hälfte der Zeitreihe auf. Besonders die Jahre 1958 und 1960 sind mit jeweils 14 Hochwassertagen im Sommer die Spitzenreiter. Mit vier Hochwassertagen im Winterhalbjahr liegt das Jahr 1966 auf Rang eins.

Bei den Niedrigwassertagen erkennt man, dass sich grob drei Zeiträume mit besonders vielen Niedrigwassertagen sowohl im Sommerhalbjahr als auch im Winterhalbjahr erkennen lassen. So gab es zwischen 1950 bis Mitte der 1970er Jahre immer mal wieder Jahre mit mehr Niedrigwassertagen. Nach einer weiteren Episode Mitte der 1990er Jahre bis Mitte der 2000er mit zahlreichen Trockentagen insbesondere im Sommerhalbjahr folgt nach einer weiteren "Ruhephase" ab 2010 ein weiterer Abschnitt mit ebenfalls häufigeren Trockentagen, wobei auch hier das Sommerhalbjahr dominiert. Das bisher trockenste Jahr 1959 sticht mit 155 Niedrigwassertagen im Sommerhalbjahr deutlich hervor. Auf Platz zwei folgt direkt das Sommerhalbjahr 2018 mit 126 Tagen, was angesichts des zweit trockensten Sommers seit Aufzeichnungsbeginn auch naheliegt. Im Winterhalbjahr wurden 1996 mit 60 Tagen die meisten Tage mit Niedrigwasser verzeichnet. Vergleicht man die letzten 10 Jahre der Zeitreihen beider Kenntage, so manifestieren sich hier die zuletzt deutlich unterschiedlichen jährlichen Niederschlagssummen durch den Rückgang der Hochwassertage und den Zuwachs der Niedrigwassertage.

Für alle Indikatoren erfolgt eine Trendberechnung und Signifikanzprüfung nach der Methode des Umweltbundesamtes, kurz "DAS-Methode" genannt.

Die Trendanalyse ergab für die Hochwassertage im hydrologischen Sommer einen fallenden Trend (linear). Hier findet sich der oben beschriebene Verlauf mit einer Häufung der Hochwassertage zu Beginn der Messreihe wieder. Das Änderungssignal (Differenz zwischen Anfangs- und Endwert der Trendkurve) ergibt eine Abnahme um rund drei Tage für den Zeitraum ab 1951 sowie eine Abnahme um zwei Tage ab 1991. Alle anderen Trenduntersuchungen ergaben keine signifikanten Trends.
 

Mittlere Anzahl Hochwasser und Niedrigwasser Tage

Hochwasser
hydrologischer Sommer

Hochwasser
hydrologischer Winter

Niedrigwasser
hydrologischer Sommer

Niedrigwasser
hydrologischer Winter

 

Mittelwert

Trend

Änderung

Mittelwert

Trend

Änderung

Mittelwert

Trend

Änderung

Mittelwert

Trend

Änderung

1951-2022

1,8

 

-3,4

0,5

 

-

23,2

 

-

7,3

 

-

1961-2022

1,4

 

-2

0,6

 

-

22,0

 

-

6,9

 

-

1991-2022

1,0

 

-

0,4

 

-

28,6

 

-

7,3

 

-

Trendbeschreibung

 

  steigender Trend
  fallender Trend
  quadratischer Trend mit Trendumkehr: zuerst fallend, dann steigend
  quadratischer Trend mit Trendumkehr: zuerst steigend, dann fallend
  fallender quadratischer Trend
  steigender quadratischer Trend
  kein Trend

 

Trendbewertung

 
günstige Entwicklung
     
     
 
ungünstige Entwicklung
     
     
 
keine Bewertung der Entwicklung möglich oder gleichzeitig günstige und ungünstige Entwicklungsaspekte vorhanden