Jahr | 1998 | 2001 | 2004 | 2007 | 2010 | 2013 | 2016 |
Wasserproduktivität | 100 | 115,9 | 123,9 | 132 | 129,5 | 173,7 | 175,2 |
Wassereinsatz | 100 | 87,8 | 82,9 | 85,9 | 79,2 | 59,1 | 62,3 |
Bruttowertschöpfung | 100 | 101,7 | 102,7 | 113,5 | 102,6 | 102,6 | 109,2 |
Wasserproduktivität, Wassereinsatz und Bruttowertschöpfung des Verarbeitenden Gewerbes in NRW, ausgehend von einem dimensionslosen Index, der sich auf das Jahr 1998 als Referenz bezieht, für den Zeitraum 1998 - 2016 (Datengrundlage: Statistische Ämter des Bundes und der Länder (Umweltökonomische Gesamtrechnung der Länder)). Erklärvideo zu den Diagramm-Funktionen.
Datenstand | 31.12.2016 |
Messgröße | Wassereinsatz; Wasserproduktivität; Bruttowertschöpfung, dimensionslose Indizes |
Räumliche Abdeckung | Nordrhein-Westfalen (NRW) |
Datenquelle | Statistische Ämter des Bundes und der Länder (Umweltökonomische Gesamtrechnung der Länder) |
Fortschreibungsturnus | 3-jährlich |
DPSIR-Indikator | Response |
Infolge des Klimawandels werden Trocken- und Hitzeperioden zukünftig öfter, intensiver und länger auftreten, sodass vor allem während dieser Perioden die Temperaturen in Fließgewässern ansteigen werden und gleichzeitig mit einer Abnahme des Abflusses zu rechnen ist. Bei hohen Gewässertemperaturen kann es zu Beschränkungen der Kühlwassereinleitungen für Industrie- und Gewerbebetriebe kommen. Situationen, in denen die Rückführung von gebrauchtem Kühlwasser und/oder die Entnahme von Kühlwasser nur noch eingeschränkt möglich ist, könnten künftig häufiger auftreten. Hohe Wasserbedarfe im produzierenden Gewerbe sind daher aus Perspektive der Klimaanpassung negativ zu bewerten, wohingegen ein effizienter Umgang mit der Ressource Wasser eine geringere Anfälligkeit bewirkt.
Der Wassereinsatz setzt sich zusammen aus der Wasserentnahme aus der Natur sowie der Bezüge von öffentlichen Wasserversorgungsunternehmen, abzüglich der Abgaben von ungenutztem Wasser an andere Einheiten. Dieser Wert wird als Wassermenge in Kubikmetern (m³) pro Jahr erfasst. Des Weiteren ist die Bruttowertschöpfung angegeben, welche sich aus der Differenz der Produktionswerte und der Vorleistungen einzelner Wirtschaftsbereiche ergibt. Aufbauend hierauf ergibt sich die Wasserproduktivität, welche Aufschluss über die wirtschaftliche Leistung, berechnet als Bruttoinlandsprodukt in € je m³ Wassereinsatz, des Wirtschaftsbereichs „Verarbeitendes Gewerbe“ (inkl. „Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden“) gibt.
Ausgehend von einem dimensionslosen Index, der sich auf das Jahr 1998 als Referenz bezieht, wurden die Entwicklungen der darauffolgenden Jahre berechnet und dargestellt. Die Werte sind preisbereinigt und somit frei von Inflationseffekten. Angestrebt wird eine Senkung des Wassereinsatzes bei gleichzeitiger Erhöhung der Bruttowertschöpfung.
Die Daten stammen vom Hessischen Statistischen Landesamt als Dienstleister der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder für die Umweltökonomische Gesamtrechnung der Länder (UGR).
Aus den bisher verfügbaren Daten für die gesamte Zeitreihe (1998-2016) ergeben sich folgende Mittelwerte (dimensionsloser Index): Für die Wasserproduktivität liegt ein Mittelwert von 136, für den Wassereinsatz ein Mittelwert von 80 und für die Bruttowertschöpfung ein Mittelwert von 105 vor. Als Basis dienen die Index-Werte der ersten Erhebung im Jahr 1998.
Für alle Indikatoren erfolgt eine Trendberechnung und Signifikanzprüfung nach der Methode des Umweltbundesamtes, kurz "DAS-Methode" genannt. Die Trendanalyse ergab für die Wasserproduktivität einen signifikant steigenden Trend (linear). Das Änderungssignal (Differenz zwischen Anfangs- und Endwert der Trendlinie) ergab einen Anstieg um +74 Punkte. Der Wassereinsatz ist in den vergangenen Jahren statistisch signifikant linear um -37 Punkte zurückgegangen, während die Wertschöpfung keine statistisch signifikanten Änderungen erlebte.
Für die gestiegene Wasserproduktivität gibt es mehrere Erklärungen. Im verarbeitenden Gewerbe konnte zum einen durch den Einsatz technischer Methoden und Verbesserungen ein effizienterer Umgang mit der Ressource Wasser erreicht werden. Zum anderen wirken sich auch veränderte Branchenstrukturen auf die Wasserproduktivität aus. Einige Branchen, wie etwa die Papierindustrie, die chemische Industrie, das Ernährungsgewerbe oder die Textilgewerbe sind deutlich wasserintensiver als andere. Eine höhere Wasserproduktivität kann daher – zumindest teilweise – auf Verschiebungen in der Branchenstruktur innerhalb des verarbeitenden Gewerbes zurückzuführen sein.
Wasserproduktivität | Wassereinsatz | Bruttowertschöpfung | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
|
Mittelwert |
Trend |
Änderung |
Mittelwert | Trend | Änderung | Mittelwert | Trend | Änderung |
1998-2016 |
136 |
+74 |
80 | -37 | 105 | - |
Trendbeschreibung
steigender Trend | |
fallender Trend | |
quadratischer Trend mit Trendumkehr: zuerst fallend, dann steigend | |
quadratischer Trend mit Trendumkehr: zuerst steigend, dann fallend | |
fallender quadratischer Trend | |
steigender quadratischer Trend | |
kein Trend |
Trendbewertung
günstige Entwicklung
ungünstige Entwicklung
keine Bewertung der Entwicklung möglich oder gleichzeitig günstige und ungünstige Entwicklungsaspekte vorhanden