
AdobeStock_©Jana Lösch_262735568.jpeg
Alle vier Jahreszeiten in einem Monat – der April 2024
Nach den Temperaturrekorden der vergangenen beiden Monate zeigte sich der April 2024 zumindest temperaturtechnisch etwas gemäßigter. Dabei machte er seinem Namen als launischer Monat jedoch alle Ehre. Nach einem frühsommerlichen Beginn folgte in der Mitte des Monats eine spätwinterliche Phase, die in den Hochlagen NRWs sogar noch einmal Frost und Schnee brachte und auch den Obstbauern Probleme bereitete. Gegen Ende des Monats zeigte sich das Wetter dann mit erneut frühlingshaften Temperaturen wieder versöhnlich. Letztlich war der April wenig verwunderlich zu warm, erneut zu nass und eher trüb.
Die Durchschnittstemperatur lag im April 2024 bei 10,5 °C. Damit lag dieser Monat 1,0 K über dem Durchschnitt der aktuellen Klimanormalperiode 1991-2020 aber 2,6 K über dem Mittelwert der Referenzperiode 1961-1990. Dadurch belegt dieser April gemeinsam mit dem Jahr 2000 Rang 14 der wärmsten Aprilmonate seit Beginn der Aufzeichnungen. Im Vergleich der Mitteltemperaturen der Klimanormalperioden 1881-1910, 1961-1990 und 1991-2020, wird neben dem generellen Anstieg der Lufttemperatur von insgesamt 1,9 K deutlich, dass diese Zunahme vor allem zum Ende der Messreihe hin sehr viel stärker voranschreitet als zu Beginn, was unter dem Aspekt des fortschreitenden Klimawandels nachvollziehbar ist.
1881-1910 | 1961-1990 | 1991-2020 | 2024 |
---|---|---|---|
7,6 °C | 7,9°C | 9,5 °C | 10,5 °C |
Nachdem der März niederschlagstechnisch durchschnittlich war, zeigte sich der April 2024 wieder deutlich zu nass. So fielen in diesem Monat im Landesdurchschnitt 86 l/m² Niederschlag. Das waren 24 l/m² mehr als im Durchschnitt der Referenzperiode 1961-1990 und sogar 37 l/m² mehr (+75 %) als in der deutlich trockeneren aktuellen Klimanormalperiode 1991-2020. Damit belegt der April 2024 Platz 18 der niederschlagreichsten Aprilmonate seit Aufzeichnungsbeginn. Die nachfolgende Tabelle zeigt den Vergleich der Klimanormalperioden 1881-1910, 1961-1990 und 1991-2020.
1881-1910 | 1961-1990 | 1991-2020 | 2024 |
---|---|---|---|
49 l/m² | 62 l/m² | 49 l/m² | 86 l/m² |
Dass niederschlagsreiche Monate in der Regel auch eher trüb sind, zeigt sich bei den Sonnenscheinstunden. So schien die Sonne in diesem April im landesweiten Durchschnitt an 117 Stunden. Das sind 31 Stunden weniger als in der Referenzperiode 1961-1990 und sogar 57 Stunden weniger als in der aktuellen Klimanormalperiode 1991-2020. Der April 2024 platziert sich damit gemeinsam mit dem Jahr 1972 auf Rang 10 der sonnenscheinärmsten Aprilmonate seit Beginn der Aufzeichnungen 1951. Im Vergleich der Sonnenstunden der drei letzten Klimanormalperioden ergibt sich für April eine allgemeine Zunahme der Sonnenscheinstunden zum Ende der Messreihe hin.
1951-1980 | 1961-1990 | 1991-2020 | 2024 |
---|---|---|---|
154 h | 148 h | 174 h | 117 h |
Um einen Einblick zu geben, wie das Temperaturgeschehen im April war, werden an zwei Stationen des LANUV-Luftqualitätsmessnetzes Temperatur-Kenntage ausgewertet. Dafür wird zum einen die Station Köln –Turiner Straße (VKTU) als eine innerstädtische Station einer Großstadt in der wärmebegünstigten Niederrheinischen Bucht und zum anderen die Station Warstein (WAST) in Warstein als ein Beispiel für eine Stadtrandlage in einer Mittelstadt am Nordrand des Sauerlands dargestellt.
Dass der April ein klassischer Übergangsmonat ist, zeigt sich auch anhand der Werte in Köln und Warstein. So gab es an beiden Stationen die ersten Sommertage, in Köln waren es drei, in Warstein immerhin einer. Dagegen wurden in Warstein noch einmal drei Frosttage verzeichnet. Die Temperaturspanne lag im April 2024 in Köln zwischen 3,1 °C und 26,4 °C, in Warstein lag sie sogar noch weiter auseinander (-1,4 °C bis 25,6 °C).
Eine Übersicht zur Einordnung weiterer Monate und Jahreszeiten, basierend auf den Daten des DWDs, finden Sie hier.
Kenntage | VKTU | WAST |
---|---|---|
Sommertage | 3 | 1 |
Frosttage | 0 | 3 |
Tiefsttemperatur | 3,1 °C | -1,4 °C |
Höchsttemperatur | 26,4 °C | 25,6 °C |
Weitere aktuelle Inhalte

Trotz Durchschnittlichkeit insgesamt wenig winterlich – der Winter 2024/25
Der Winter 2024/2025 war insgesamt zu warm, zu trocken und in Bezug auf die Sonnenscheindauer im Durchschnitt, wobei alle Werte letztlich wenig auffällig sind. So kann man durchaus von einem durchschnittlichen Winter, wie er in NRW inzwischen normal ist, sprechen. Das hat dann letztlich allerdings recht wenig mit einem klassischem Winterwetter zu tun. Schaut man ein wenig genauer hin, so war von allem etwas dabei, wobei Schnee in den Niederungen erneut eine Seltenheit blieb. Alle drei Monate Dezember, Januar und Februar waren wenig überraschend zu warm, insbesondere in Bezug auf die Referenzperiode 1961-1990, allerdings im Vergleich zur aktuellen Klimanormalperiode 1991-2020 waren der Januar und der Februar eher durchschnittlich. Beim Niederschlag sind die größten Abweichungen zu verzeichnen. Auffällig ist hier, dass der Dezember und der Februar zum Teil deutlich zu trocken waren, was in den vergangenen eineinhalb Jahren durchaus eine Seltenheit darstellt. Wenig Niederschlag spricht für viel Hochdruckwetter, im Winter ist dies jedoch kein Garant für viel Sonnenschein. So gab es vor allem im Dezember und Januar viele neblig-trübe Phasen; eine positive Abweichung konnte hier erst im Februar verzeichnet werden.
weiterlesen
Deutlich zu trocken – der Februar 2025
Der Februar 2025 war überwiegend von Hochdruck geprägt. Das führte letztlich dazu, dass insbesondere die Niederschlagsbilanz in NRW seit längerer Zeit erstmals wieder deutlich unterdurchschnittlich ausfiel. Ebenfalls durch die verbreitete Hochdruckwetterlage bedingt, herrschten insbesondere in der ersten Monatshälfte eher kalte Temperaturen vor, bevor das Temperaturniveau in der letzten Februarwoche deutlich anstieg und zum Teil recht hohe zweistellige Temperaturwerte brachte. Unterm Strich lag der Februar daher letztlich im für die aktuelle Klimanormalperiode 1991-2020 normalen Bereich, sprich, knapp über dem Durchschnitt, und entsprechend deutlicher über dem Durchschnitt der Referenzperiode 1961-1990. Im Unterschied zu den Vormonaten bedeutet Hochdruck im Februar, aufgrund des bereits wieder höheren Sonnenstandes, nicht mehr automatisch auch neblig-trübes Wetter, so dass auch die Sonnenscheinstunden in diesem Jahr deutlich überdurchschnittlich ausfielen.
weiterlesen
Hochaufgelöste Daten zur Bodenversiegelung für NRW im Klimaatlas veröffentlicht
Heute wurde im Rahmen der Fachveranstaltung „Luftbildbasierte Erfassung der Bodenversiegelung mittels KI – Datenschatz für Klima, Wasser, Boden und Planung“, eröffnet durch Umwelt-Staatssekretär Viktor Haase und LANUV-Präsidentin Elke Reichert, die neueste Ergänzung im Klimaatlas NRW vorgestellt. Hierbei handelt es sich um einen neuen luftbildbasierten Datensatz zur Bodenversiegelung, welcher mit einer Auflösung von nur 0,5 Metern die bisherigen satellitenbasierten Daten zur Bodenversiegelung deutlich übertrifft.
weiterlesen