
In Teilen vorfrühlingshaft und sonnig – der Januar 2024
Der Januar 2024 lässt sich witterungstechnisch in drei Teile aufgliedern. Er begann zunächst mit der Fortführung der Hochwasserlage, die sich rund um Weihnachten 2023 entwickelt hatte. Nach einer Beruhigung, insbesondere was den Niederschlag angeht, sorgte Mitte Januar eine Grenzwetterlage insbesondere im Süden NRWs für starke Schneefälle, die vor allem in Gegenden wie dem Rheinland, die sonst von Schnee weitgehend verschont bleiben, eine mehrere Zentimeter dicke Schneedecke ausbildeten. Danach wurde es zum Monatsende hin deutlich milder, trockener und damit auch sonniger, sodass mancherorts vorfrühlingshafte Temperaturen erreicht wurden.
Der Januar 2024 lag mit einer Durchschnittstemperatur von 2,6 °C im siebten Jahr in Folge über dem Mittelwert der Referenzperiode 1961-1990, und dies mit einer Abweichung nach oben von 1,5 Kelvin. Die Abweichung zur aktuellen Klimanormalperiode 1991-2020 ist mit 0,3 Kelvin wesentlich geringer. Der Januar belegt damit Rang 50 der wärmsten Januarmonate seit Beginn der Aufzeichnungen. Im Vergleich der Mitteltemperaturen der vorangegangenen Klimanormalperioden (KNP) 1881-1910, 1961-1990 und 1991-2020 ist ein Temperaturanstieg um 2,0 Kelvin zu beobachten.
1881-1910 |
1961-1990 |
1991-2020 |
2024 |
---|---|---|---|
0,3 °C |
1,1 °C |
2,3 °C |
2,6 °C |
Der mittlere Monatsniederschlag fiel im Januar mit 85 l/m² im Vergleich zur Referenzperiode (1961-1990: 77 l/m²) sowie der aktuellen Klimanormalperiode (1991-2020: 81 l/m²) nur leicht überdurchschnittlich aus. Somit landet dieser Januar auf Platz 53 der nassesten Januarmonate seit Beginn der Aufzeichnungen. Im Vergleich der Klimanormalperioden 1881-1910, 1961-1990 und 1991-2020 ist eine ansteigende Entwicklung der Niederschlagssummen erkennbar (s. nachfolgende Tabelle).
1881-1910 |
1961-1990 |
1991-2020 |
2024 |
---|---|---|---|
62 l/m² |
77 l/m² |
81 l/m² |
85 l/m² |
Nach dem trüben Dezember liegt der Januar 2024 mit 70 Sonnenstunden, nach drei unterdurchschnittlichen Jahren, wieder klar über den Mittelwerten der Referenzperiode 1961-1990 (42 h) und der aktuellen Klimanormalperiode (1991-2020: 51 h). Er ist der 9.-sonnenscheinreichste Januar seit Aufzeichnungsbeginn. Ein Vergleich der Sonnenstunden der drei letzten Klimanormalperioden zeigt im Mittel kein eindeutiges Bild der Entwicklung für den Januar, sondern vielmehr annähernd stagnierende Mittelwerte über die gesamte Zeitreihe.
1951-1980 |
1961-1990 |
1991-2020 |
2024 |
---|---|---|---|
42 h |
42 h |
51 h |
70 h |
Um einen Einblick zu geben, wie das Temperaturgeschehen im Januar war, werden an zwei Stationen des LANUV-Luftqualitätsmessnetzes Temperatur-Kenntage ausgewertet. Dafür wird zum einen die Station Köln –Turiner Straße (VKTU), als eine innerstädtische Station einer Großstadt in der wärmebegünstigten Niederrheinischen Bucht, und zum anderen die Station Warstein (WAST) in Warstein als ein Beispiel für eine Stadtrandlage in einer Mittelstadt am Nordrand des Sauerlands, dargestellt.
Trotz der insgesamt milden Witterung im Januar wurden einige kältebedingte Kenntage erfasst. In der Kölner Innenstadt wurden zwölf Frosttage und somit mehr als doppelt so viele Frosttage wie im Vorjahr aufgezeichnet. In Warstein gab es mit 15 Frosttagen vier Frosttage mehr als im letzten Jahr. An dieser Station wurden überdies auch zwei Eistage gemessen. Die Tagestiefst- und -höchsttemperaturen wichen in Köln jeweils um rund -3 °C bzw. -2 °C von den Temperaturen des Januars 2023 ab; an der Warsteiner Station war die Tagestiefsttemperatur rund 1 °C höher und die Tageshöchsttemperatur ca. ein halbes Grad Celsius niedriger als im Vorjahr.
Eine Übersicht zur Einordnung weiterer Monate und Jahreszeiten, basierend auf den Daten des DWDs, finden Sie hier.
Kenntage im Januar 2024 | VKTU | WAST |
---|---|---|
Frosttage | 12 | 15 |
Eistage | 0 | 2 |
Tiefsttemperatur | -5,0 °C | -7,4 °C |
Höchsttemperatur | 14,7 °C | 14,6 °C |
Weitere aktuelle Inhalte

Förderangebot EFRE Grüne Infrastruktur 2021-2027: Online Workshop am 26.03.2025
Mit der Fördermaßnahme „Grüne Infrastruktur“ des aktuellen EFRE/JTF Programms stellen die EU und das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen Fördermittel bereit, um wertvolle Ökosysteme gezielt zu unterstützen, zu entwickeln und die biologische Vielfalt zu stärken. Die Veranstaltung soll dazu dienen, einen Überblick über das "Naturschutzförderprogramm" des EFRE zu geben, Schlaglichter aus der Praxis zu präsentieren, Fragen zu beantworten und neue Potenziale zu erörtern.
weiterlesen
Natürlicher Klimaschutz in Kommunen: Neustart und Erweiterung des BMUV-Förderprogramms
Das Bundesumweltministerium und die KfW setzen die im vergangenen Jahr im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) gestartete und stark nachgefragte Fördermaßnahme "Natürlicher Klimaschutz in Kommunen" (NKK) fort. Neu hinzugekommen ist die Finanzierung von Entsiegelungsmaßnahmen zur Wiederherstellung natürlicher Bodenfunktionen.
weiterlesen
Trotz Durchschnittlichkeit insgesamt wenig winterlich – der Winter 2024/25
Der Winter 2024/2025 war insgesamt zu warm, zu trocken und in Bezug auf die Sonnenscheindauer im Durchschnitt, wobei alle Werte letztlich wenig auffällig sind. So kann man durchaus von einem durchschnittlichen Winter, wie er in NRW inzwischen normal ist, sprechen. Das hat dann letztlich allerdings recht wenig mit einem klassischem Winterwetter zu tun. Schaut man ein wenig genauer hin, so war von allem etwas dabei, wobei Schnee in den Niederungen erneut eine Seltenheit blieb. Alle drei Monate Dezember, Januar und Februar waren wenig überraschend zu warm, insbesondere in Bezug auf die Referenzperiode 1961-1990, allerdings im Vergleich zur aktuellen Klimanormalperiode 1991-2020 waren der Januar und der Februar eher durchschnittlich. Beim Niederschlag sind die größten Abweichungen zu verzeichnen. Auffällig ist hier, dass der Dezember und der Februar zum Teil deutlich zu trocken waren, was in den vergangenen eineinhalb Jahren durchaus eine Seltenheit darstellt. Wenig Niederschlag spricht für viel Hochdruckwetter, im Winter ist dies jedoch kein Garant für viel Sonnenschein. So gab es vor allem im Dezember und Januar viele neblig-trübe Phasen; eine positive Abweichung konnte hier erst im Februar verzeichnet werden.
weiterlesen