Hochwasserallianz Bocholter Aa

Als Reaktion auf durch zwei aufeinanderfolgende Starkregenereignisse verursachte großflächige Überschwemmungen im Kreis Borken, wurde ein interkommunales Hochwasserschutzkonzept entwickelt.

Themenfelder

Biodiversität, Hochwasser, Konzepte und Kooperationen, Starkregen, Wasserbewusste Stadtgestaltung

Ort

Kreis Borken

Laufzeit

seit Juni 2017

Kontakt

Rouven Boland
Burloer Str. 93
46325 Borken
E-Mail: r.boland@kreis-borken.de
Telefon: 02861 681 2501

Nachdem es im Kreis Borken im Juni 2016 in Folge zweier Starkregenereignisse zu Überschwemmungen in den Einzugsgebieten der Gewässer Berkel, Bocholter Aa, Dinkel, Issel und Schlinge gekommen war, beschlossen die betroffenen Kommunen im Einzugsgebiet der Bocholter Aa, ein interkommunales Hochwasserschutzkonzept sowie kommunale Starkregenkarten zu erstellen.

Das fertige Konzept umfasst, in enger Abstimmung mit der Bezirksregierung Münster, dem Kreis Borken und den beteiligten Kommunen, für die Bocholter Aa und ihr gesamtes Einzugsgebiet technische und ökologische Hochwasserschutzmaßnahmen sowie einen Plan zur natürlichen Gewässerentwicklung gemäß der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Zudem wurde ein begleitendes Projekt zur Öffentlichkeitsbeteiligung initiiert, welches als Leuchtturmprojekt der deutschen Anpassungsstrategie (DAS) an den Klimawandel vom Bundesumweltministerium gefördert wurde. Dabei wurde besonderer Wert auf die Vermittlung verschiedener Aspekte der Klimaanpassung gelegt und die Kernbotschaft vermittelt, den Schutz vor den Folgen von Starkregen gesamtgesellschaftlich anzugehen. Auf der Projekt-Website wurden die Themen Wasserrückhalt auf Retentionsflächen, Biodiversität und Tourismusaspekte miteinander verknüpft.

Die Vorstellungen und Anforderungen von Landwirtschaft, den Wasser- und Bodenverbänden, kommunalen Liegenschaften und der Flurbereinigungsbehörde wurden im Zuge der Öffentlichkeitsbeteiligung berücksichtigt.

Nach Fertigstellung und Übergabe des Hochwasserschutzkonzepts im Jahr 2021 wurde von den beteiligten Partnern durch Unterzeichnung einer Absichtserklärung der Wille zur weiteren Zusammenarbeit in den oben genannten Themenfeldern bekräftigt:

In der Weiterentwicklung wird ein interkommunales Pegelwesen installiert, wodurch ein Frühwarnsystem, inklusive Alarm- und Maßnahmenplänen für den Hochwasserfall sowie die vernetzte Steuerung von Wehranlagen ermöglicht werden soll. Zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit werden die Themen Starkregenvorsorge, Hochwasserschutz, Wasserrahmenrichtlinie, Möglichkeiten zur Eigenvorsorge, Effekte auf Umwelt, Schwammstadtprinzip und Naherholung kontinuierlich kommuniziert. Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer sind beispielsweise in einem Leader-Projekt in Kooperation mit der Kreishandwerkerschaft und ansässigen Energieberaterinnen und Energieberatern zur starkregen- und klimaangepassten Gestaltung der Gebäude und Grundstücke beraten worden.