Typisch wechselhaft und weitgehend durchschnittlich – der April 2023
Insgesamt verhielt sich der April in diesem Jahr so wie man es von einem April erwartet - typisch wechselhaft. Nach einem eher kühlen Monatsbeginn mit frostigen Nächten kletterten die Temperaturen bis zur zweiten Dekade in frühlingshafte Höhen, bevor sich eine unbeständige Wetterlage mit zahlreichen Niederschlägen bis hin zum Monatsende einstellte.
Die verzeichneten Werte für Temperatur, Niederschlag und Sonnschein fielen in Bezug auf die Referenzperiode 1961-1990 im Wesentlichen durchschnittlich aus, in Bezug auf die aktuelle Klimanormalperiode 1991-2020 gab es dagegen jedoch deutliche Abweichungen.
Die Durchschnittstemperatur im April 2023 lag mit 8,2 °C im zweiten Jahr in Folge wieder über dem Mittelwert der Referenzperiode 1961-1990, allerdings mit einer positiven Abweichung von 0,3 K nur knapp. Dagegen fiel die Abweichung gegenüber der aktuellen Klimanormalperiode 1991-2020 jedoch negativ aus (Abweichung: -1,3 K). Dieser April belegt damit Rang 76 der wärmsten Aprilmonate seit Beginn der Aufzeichnungen und liegt somit im Mittelfeld der Gesamtzeitreihe. Im Vergleich der Mitteltemperaturen der Klimanormalperioden 1881-1910, 1961-1990 und 1991-2020, wird neben dem generellen Anstieg der Lufttemperatur von insgesamt 1,9 K deutlich, dass diese Zunahme vor allem zum Ende der Messreihe hin sehr viel stärker voranschreitet als zum Beginn, was unter dem Aspekt des fortschreitenden Klimawandels nachvollziehbar ist.
1881-1910 |
1961-1990 |
1991-2020 |
2023 |
---|---|---|---|
7,6 °C |
7,9 °C |
9,5 °C |
8,2 °C |
Nach 13 „zu trockenen“ Aprilmonaten zwischen 2009 und 2021 lag der Niederschlag im April 2023, genauso wie schon im vergangenen Jahr, wieder minimal über dem Durchschnitt des langjährigen Mittels (April 2022 und 2023: 63 l/m²; 1961-1990: 62 l/m²) und dabei auch deutlich über dem Wert der aktuellen Klimanormalperiode 1991-2020 (48 l/m²). Damit teilen sich 2022 und 2023 Platz 89 der niederschlagsärmsten Aprilmonate seit Aufzeichnungsbeginn und liegen damit im unteren Mittelfeld der Messreihe. Im Vergleich der Klimanormalperioden 1881-1910, 1961-1990 und 1991-2020 ergibt sich seit 1961-1990 insgesamt eine Abnahme der monatlichen Niederschlagssummen für den April (s. nachfolgende Tabelle). Wie sich diese Entwicklung mit den bislang wieder höheren Messwerten ab 2021 fortsetzen wird, bleibt abzuwarten.
1881-1910 |
1961-1990 |
1991-2020 |
2023 |
---|---|---|---|
49 l/m² |
62 l/m² |
48 l/m² |
63 l/m² |
Ähnlich wie bei Temperatur und Niederschlag fiel auch die Sonnenscheindauer im April 2023 mit 154 Stunden eher durchschnittlich aus: sie lag zwar im sechsten Jahr in Folge über dem Durchschnitt der Referenzperiode 1961-1990 (148 h), jedoch im dritten Jahr in Folge unter dem deutlich höheren Wert der aktuellen Klimanormalperiode 1991-2020 (174 h). Dieser April belegt Rang 42 der sonnenscheinreichsten Aprilmonate seit Beginn der Aufzeichnungen 1951. Im Vergleich der Sonnenstunden der drei letzten Klimanormalperioden ergibt sich für April eine allgemeine Zunahme der Sonnenscheinstunden zum Ende der Messreihe hin.
1951-1980 |
1961-1990 |
1991-2020 |
2023 |
---|---|---|---|
154 h |
148 h |
174 h |
154 h |
Um einen Einblick zu geben, wie das Temperaturgeschehen im April war, werden an zwei Stationen des LANUV-Luftqualitätsmessnetzes Temperatur-Kenntage ausgewertet. Dafür wird zum einen die Station Köln –Turiner Straße (VKTU) als eine innerstädtische Station einer Großstadt in der wärmebegünstigten Niederrheinischen Bucht und zum anderen die Station Warstein (WAST) in Warstein als ein Beispiel für eine Stadtrandlage in einer Mittelstadt am Nordrand des Sauerlands dargestellt.
Sowohl an der Kölner Station als auch in Warstein wurden in diesem April kaum temperaturbedingte Kenntage erfasst; lediglich in Warstein konnten vier Frosttage verzeichnet werden. Damit fiel die Bilanz ähnlich aus wie im Vorjahr (April 2022: 3 Frosttage an der Station WAST). Sommertage gab es im Gegensatz zu manch vorherigem Jahr noch nicht. Die Tiefsttemperaturen waren an beiden Stationen höher als im Vorjahr, wobei die Tiefsttemperatur an der Station in Warstein dieses Jahr etwa doppelt so hoch ausfiel wie im letzten (Differenz VKTU: 0,9 °C; WAST: 3,4 °C). Die Tageshöchsttemperaturen lagen in Warstein annähernd auf und in Köln sichtlich unter dem Vorjahresniveau (Differenz: ca. -3 °C).
Eine Übersicht zur Einordnung weiterer Monate und Jahreszeiten, basierend auf den Daten des DWDs, finden Sie hier.
Kenntage im April 2023 | VKTU | WAST |
---|---|---|
Frosttage | 0 | 4 |
Eistage | 0 | 0 |
Tiefsttemperatur | 2,4 °C | -3,5 °C |
Höchsttemperatur | 21,2 °C | 20,9 °C |
Weitere aktuelle Inhalte
2. Klimaanpassung-Café am 12. Dezember 2024
Nach der erfolgreichen Erstauflage im September laden wir zum zweiten Klimaanpassungs-Café NRW ein. Alle kommunalen „Klimaanpassungszuständigen“ in NRW sind wieder herzlich willkommen, am 12. Dezember 2024 von 9:30 Uhr bis ca. 11:00 Uhr online via Webex teilzunehmen.
weiterlesenTrotz fulminantem Ende eher durchschnittlich – der Oktober 2024
Der Oktober startete eher wechselhaft kühl und regnerisch. In der zweiten Monatshälfte profitierte NRW durch eine stabile Hochdruckwetterlage, die ruhiges und sonniges Wetter mit sich brachte.
weiterlesenVorstellung des Fachzentrum Klima NRW - Daten und Fakten zu Klimawandel und Energiewende am 6. Dezember 2024
Am 6. Dezember 2024 wollen wir Ihnen das Fachzentrum Klimaanpassung, Klimaschutz, Wärme und Erneuerbare Energien des LANUV (Fachzentrum Klima) offiziell vorstellen. In der kurzweiligen Onlineveranstaltung wird als Highlight Prof. Dr. Manfred Fischedick vom Wuppertal Institut einen Vortrag zum Zusammenspiel zwischen Klimaanpassung und Klimaschutz halten. LANUV-Präsidentin Elke Reichert und die Leiterin des Fachzentrums, Antje Kruse, werden die Einbindung des Fachzentrums ins LANUV sowie seine Inhalte und Aufgaben vorstellen.
weiterlesen