Jahr | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 |
Anzahl klimawandelbegünstiger invasiver Pflanzenarten pro 100 ha | 2,59 | 2,67 | 2,76 | 2,91 | 3,05 | 3,31 | 3,43 | 3,56 | 3,61 | 3,79 | 3,91 | 4,02 | 4,13 | 4,31 | 4,42 | 4,47 | 4,57 |
Mittlere Anzahl der klimawandelbegünstigten invasiven Pflanzenarten pro 100 ha in NRW im Zeitraum 2006-2022 (Datengrundlage: LANUV, ÖFS). Erklärvideo zu den Diagramm-Funktionen.
Datenstand | 31.12.2022 |
Messgröße | Anzahl klimawandelbegünstigter neophytischer Pflanzenarten je 100 ha |
Räumliche Abdeckung | Nordrhein-Westfalen (NRW) |
Datenquelle | Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV), Ökologischen Flächenstichprobe (ÖFS) |
Fortschreibungsturnus | jährlich |
DPSIR-Indikator | Impact |
Heimische Pflanzen- und Tierarten sind für ein optimales Wachstum auf stabile Temperatur- und Niederschlagsverhältnisse angewiesen. Eine Vielzahl neophytischer Pflanzenarten profitiert von der anthropogenen Klimaveränderung, darunter die allermeisten der als invasiv geltenden Arten. Invasive Arten verändern oder verdrängen heimische Pflanzenarten. Die Ausbreitung von klimawandelbegünstigten invasiven Pflanzenarten ist daher als Indikator für die Wirkung von Klimafolgen zu betrachten. In NRW sind Beispiele hierfür mehrere Strauch- und Baumarten, die sich vor allem in Städten auf Brachen oder an Böschungen ausbreiten.
Als Indikator wird die Anzahl klimawandelbegünstigter neophytischer Pflanzenarten pro 100 ha verwendet. Klimawandelbegünstigte neophytische Arten sind gebietsfremde Arten, deren (modelliertes) Ausbreitungspotenzial unter Klimawandelbedingungen erhöht ist und die unter allen prognostizierten Emissionsszenarien mehr Habitate besetzen, als unter derzeitigen Umweltbedingungen (Kleinbauer et al. 2010). Beispiele hierfür sind in NRW Sommerflieder, Götterbaum, Mahonie, Armenische Brombeere und Japanischer Staudenknöterich, die als invasiv oder potenziell invasiv gelten (Nehring et al. 2013). Die Berechnung der Anzahl klimawandelbegünstigter neophytischer Pflanzenarten pro 100 ha erfolgt auf Basis der Ökologischen Flächenstichprobe (ÖFS). Die ÖFS analysiert unter anderem die Artenzusammensetzung der untersuchten Flächen.
Literatur:
Kleinbauer, I., Dullinger, S., Klingenstein, F., May, R., Nehring, S. & Essl, F. (2010): Ausbreitungspotenzial ausgewählter neophytischer Gefäßpflanzen unter Klimawandel in Deutschland und Österreich. BfN-Skripten 275.
Nehring, S., Kowarik, I., Rabitsch, W. & Essl, F. (2013): Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertungen für in Deutschland wild lebende gebietsfremde Gefäßpflanzen. BfN-Skripten 352.
Im Gesamtzeitraum 2006 bis 2022 liegt die Anzahl an klimawandelbegünstigten invasiven Neophyten im Mittel bei 3,6 Arten pro 100 ha.
Für alle Indikatoren wird eine Trendberechnung und Signifikanzprüfung nach der Methode des Umweltbundesamtes, kurz "DAS-Methode" genannt, durchgeführt.
Die Trendanalyse ergibt einen signifikant quadratisch steigenden Trend. Demnach hat sich die Anzahl von klimawandelbegünstigten invasiven Pflanzenarten pro 100 ha von 2006 bis 2022 um 2,08 Spezies erhöht, wenn man den Anfangs- und Endwert der Trendkurve vergleicht.
Mittlere Anzahl Pflanzenarten pro 100 ha |
Mittelwert |
Trend |
Änderung |
---|---|---|---|
2006-2022 |
3,6 |
|
+2,08 |
Trendbeschreibung
steigender Trend | |
fallender Trend | |
quadratischer Trend mit Trendumkehr: zuerst fallend, dann steigend | |
quadratischer Trend mit Trendumkehr: zuerst steigend, dann fallend | |
fallender quadratischer Trend | |
steigender quadratischer Trend | |
kein Trend |
Trendbewertung
günstige Entwicklung
ungünstige Entwicklung
keine Bewertung der Entwicklung möglich oder gleichzeitig günstige und ungünstige Entwicklungsaspekte vorhanden