Erst sommerlich, dann regnerisch – der Juli 2023
Ganz im Stil des Vormonats startete der Juli zunächst warm und sonnig, mit teils hochsommerlichen Temperaturspitzen. Im Verlauf der zweiten Monatshälfte jedoch sorgten kühlere Luftmassen für eine gemäßigte, trübe und regnerische Witterung, die vor allem im Bergischen Land im Monatsverlauf zu überdurchschnittlich viel Niederschlag führte. Dunkle Wolken ließen nur wenig Sonnenschein zu und auch nachts wurde es vielerorts frisch. Im Bundesvergleich wurden in Nordrhein-Westfalen sogar die wenigsten Sonnenscheinstunden verzeichnet.
Die durchschnittliche Temperatur liegt im Juli 2023 bei 18,3 °C, was exakt dem Mittelwert der Klimanormalperiode 1991-2020 entspricht. Deutlich über dem Mittelwert der Referenzperiode 1961-1990 liegt die Mitteltemperatur im Juli dagegen schon im zwölften Jahr in Folge (Abweichung: 1,4 Kelvin). Dieser Juli belegt Rang 37 der wärmsten Julimonate seit Beginn der Aufzeichnungen. Der Vergleich der Mitteltemperaturen der vorangegangenen Klimanormalperioden 1881-1910, 1961-1990 und 1991-2020 verdeutlicht einen kontinuierlichen Temperaturanstieg von insgesamt 1,6 Kelvin, welcher zum Ende der Zeitreihe hin immer stärker ausfällt.
1881-1910 |
1961-1990 |
1991-2020 |
2023 |
---|---|---|---|
16,7 °C |
16,9 °C |
18,3 °C |
18,3 °C |
Mit ganzen 117 l/m² liegt der Niederschlag im Juli deutlich über den jeweiligen Mittelwerten der Referenzperiode 1961-1990 (82 l/m²) und der aktuellen Klimanormalperiode 1991-2020 (83 l/m²). Dieser Juli landet zusammen mit dem Jahr 1889 auf Platz 27 der niederschlagsreichsten Julimonate seit Aufzeichnungsbeginn. Im Vergleich der Klimanormalperioden 1881-1910, 1961-1990 und 1991-2020 lässt sich seit 1961-1990 vorerst noch keine relative Veränderung der Niederschlagssumme beobachten. Wie die weitere Entwicklung ab 2021 ausfallen wird, bleibt abzuwarten (s. nachfolgende Tabelle).
1881-1910 |
1961-1990 |
1991-2020 |
2023 |
---|---|---|---|
97 l/m² |
82 l/m² |
83 l/m² |
117 l/m² |
Im Juli lag die Sonnenscheindauer mit 202 h knapp unter dem Durchschnitt der aktuellen Klimanormalperiode (1991-2020: 208 h), jedoch immer noch deutlich über dem Wert der Referenzperiode 1961-1990 (187 h). Zusammen mit den Jahren 1951 und 1989 teilt sich der Juli 2023 Rang 31 der sonnenscheinreichsten Julimonate seit Beginn der Aufzeichnungen 1951. Vergleicht man die Sonnenstunden der drei letzten Klimanormalperioden miteinander, so ergibt sich für den Verlauf der Zeitreihe einen leichten Anstieg der Sonnenscheinstunden.
1951-1980 |
1961-1990 |
1991-2020 |
2023 |
---|---|---|---|
182 h |
187 h |
208 h |
202 h |
Um einen Einblick zu geben, wie das Temperaturgeschehen im Juli war, werden an zwei Stationen des LANUV-Luftqualitätsmessnetzes Temperatur-Kenntage ausgewertet. Dafür wird zum einen die Station Köln –Turiner Straße (VKTU) als eine innerstädtische Station einer Großstadt in der wärmebegünstigten Niederrheinischen Bucht und zum anderen die Station Warstein (WAST) in Warstein als ein Beispiel für eine Stadtrandlage in einer Mittelstadt am Nordrand des Sauerlands dargestellt.
An der Station in Köln wurden in diesem Juli exakt doppelt so viele Sommertage wie in Warstein aufgezeichnet (VKTU: 12 Sommertage; WAST: 6 Sommertage). Die Heißen Tage fielen an beiden Stationen mit 4 Heißen Tagen in Köln und 3 Heißen Tagen in Warstein in etwa gleich und im Vorjahresvergleich um jeweils einen Tag niedriger aus. An der Kölner Stationen wurden zudem 5 Tropennächte erfasst, in Warstein eine Tropennacht. Die Tageshöchsttemperaturen lagen an beiden Stationen ca. 2 °C niedriger, die Tiefsttemperaturen jeweils rund 1 °C höher als im Jahr zuvor.
Eine Übersicht zur Einordnung weiterer Monate und Jahreszeiten, basierend auf den Daten des DWDs, finden Sie hier.
Kenntage im Juli 2023 | VKTU | WAST |
---|---|---|
Sommertage | 12 | 6 |
Heiße Tage | 4 | 3 |
Tropennächte | 5 | 1 |
Tiefsttemperatur | 14,7 °C | 8,8 °C |
Höchsttemperatur | 35,6 °C | 33,5 °C |
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