
Verregnet und dunkel – der November 2023
In direktem Anschluss an den regenreichen Vormonat zeigte sich der November 2023 vor allem nass und mild. Die überdurchschnittlich warmen Temperaturen sanken im Monatsverlauf in zunehmend frostige Tiefen. Fielen die Niederschläge in NRW zunächst noch in Form zahlreicher und teils heftiger Regenschauer, kamen gegen Monatesende auch einige Schneefälle hinzu. Die trübe und unbeständige Wetterlage sorgte landesweit für nur wenig Sonnenschein.
Mit einer Durchschnittstemperatur von 6,6 °C lag der diesjährige November bereits im siebten Jahr in Folge über dem Durchschnitt der aktuellen Klimanormalperiode 1991-2020 (Abweichung: 0,6 Kelvin) und sogar sehr deutlich über dem Durchschnitt der Referenzperiode 1961-1990 (Abweichung: 1,5 Kelvin). Dieser November belegte Rang 29 der wärmsten Novembermonate seit Aufzeichnungsbeginn. In der folgenden Tabelle sind die Temperaturwerte der Klimanormalperioden 1881-1910, 1961-1990 und 1991-2020 gegenübergestellt. Es ist deutlich zu erkennen, dass die langjährige Mitteltemperatur für November merklich angestiegen ist, nämlich um insgesamt 1,5 Kelvin im Vergleich der Zeiträume 1881-1910 und 1991-2020.
1881-1910 |
1961-1990 |
1991-2020 |
2023 |
---|---|---|---|
4,5 °C |
5,1 °C |
6,0 °C |
6,6 °C |
Im Gegensatz zu den drei trockenen Vorjahren war der November 2023 deutlich zu nass. Mit 140 l/m² übertraf er die Mittelwerte von 1961-1990 (79 l/m²) und 1991-2020 (75 l/m²) jeweils annähernd um das Doppelte. Damit liegt dieser November auf Rang 5 der nassesten November seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Gesamtbetrachtung der Klimanormalperioden 1881-1910, 1961-1990 und 1991-2020 zeigt trotz einzelner Jahre mit deutlichen Abweichungen insgesamt nur eine leichte Zunahme der monatlichen Niederschlagssummen in den letzten Klimanormalperioden (s. nachfolgende Tabelle).
1881-1910 |
1961-1990 |
1991-2020 |
2023 |
---|---|---|---|
62 l/m² |
79 l/m² |
75 l/m² |
140 l/m² |
Auch die Sonnenscheinstundensummen fielen in diesem November gegensätzlich zu den Werten des vorangegangenen Jahres aus: die 36 h im NRW-Mittel dieses Jahres lagen deutlich unter dem Durchschnitt der aktuellen Klimanormalperiode (1991-2020: 55 h) bzw. dem der Referenzperiode 1961-1990 (53 h). Dies entspricht einer negativen Abweichung von rund 32 bzw. 35 Prozent. Der November 2023 fiel auf Rang 9 der sonnenscheinärmsten Novembermonate seit Beginn der Aufzeichnungen 1951. Im direkten Vergleich der mittleren Sonnenscheindauern der drei letzten Klimanormalperioden für November zeigt sich lediglich ein schwacher Anstieg der Sonnenscheinstundensumme seit Aufzeichnungsbeginn.
1951-1980 |
1961-1990 |
1991-2020 |
2023 |
---|---|---|---|
50 h |
53 h |
55 h |
36 h |
Um einen Einblick zu geben, wie das Temperaturgeschehen im November war, werden an zwei Stationen des LANUV-Luftqualitätsmessnetzes Temperatur-Kenntage ausgewertet. Dafür wird zum einen die Station Köln –Turiner Straße (VKTU) als eine innerstädtische Station einer Großstadt in der wärmebegünstigten Niederrheinischen Bucht und zum anderen die Station Warstein (WAST) in Warstein als ein Beispiel für eine Stadtrandlage in einer Mittelstadt am Nordrand des Sauerlands dargestellt.
Während an der Kölner Messstation keinerlei Temperaturkenntage erfasst wurden, konnten an der Station Warstein vier Frosttage verzeichnet werden. Verglichen mit den Vorjahreswerten fielen die Höchsttemperaturen des Novembers 2023 in Köln und Warstein um jeweils rund 3 °C und 6 °C niedriger aus. Auch die Tiefsttemperatur ist in Köln in diesem Jahr gesunken und liegt nur leicht über dem Gefrierpunkt, was einer Differenz von ca. 3 °C im Vergleich zum November 2022 entspricht.
Eine Übersicht zur Einordnung weiterer Monate und Jahreszeiten, basierend auf den Daten des DWDs, finden Sie hier.
Kenntage im November 2023 | VKTU | WAST |
---|---|---|
Frosttage | 0 | 4 |
Eistage | 0 | 0 |
Tiefsttemperatur | 0,6 °C | -5,2 °C |
Höchsttemperatur | 16,0 °C | 14,2 °C |
Weitere aktuelle Inhalte

Förderangebot EFRE Grüne Infrastruktur 2021-2027: Online Workshop am 26.03.2025
Mit der Fördermaßnahme „Grüne Infrastruktur“ des aktuellen EFRE/JTF Programms stellen die EU und das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen Fördermittel bereit, um wertvolle Ökosysteme gezielt zu unterstützen, zu entwickeln und die biologische Vielfalt zu stärken. Die Veranstaltung soll dazu dienen, einen Überblick über das "Naturschutzförderprogramm" des EFRE zu geben, Schlaglichter aus der Praxis zu präsentieren, Fragen zu beantworten und neue Potenziale zu erörtern.
weiterlesen
Natürlicher Klimaschutz in Kommunen: Neustart und Erweiterung des BMUV-Förderprogramms
Das Bundesumweltministerium und die KfW setzen die im vergangenen Jahr im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) gestartete und stark nachgefragte Fördermaßnahme "Natürlicher Klimaschutz in Kommunen" (NKK) fort. Neu hinzugekommen ist die Finanzierung von Entsiegelungsmaßnahmen zur Wiederherstellung natürlicher Bodenfunktionen.
weiterlesen
Trotz Durchschnittlichkeit insgesamt wenig winterlich – der Winter 2024/25
Der Winter 2024/2025 war insgesamt zu warm, zu trocken und in Bezug auf die Sonnenscheindauer im Durchschnitt, wobei alle Werte letztlich wenig auffällig sind. So kann man durchaus von einem durchschnittlichen Winter, wie er in NRW inzwischen normal ist, sprechen. Das hat dann letztlich allerdings recht wenig mit einem klassischem Winterwetter zu tun. Schaut man ein wenig genauer hin, so war von allem etwas dabei, wobei Schnee in den Niederungen erneut eine Seltenheit blieb. Alle drei Monate Dezember, Januar und Februar waren wenig überraschend zu warm, insbesondere in Bezug auf die Referenzperiode 1961-1990, allerdings im Vergleich zur aktuellen Klimanormalperiode 1991-2020 waren der Januar und der Februar eher durchschnittlich. Beim Niederschlag sind die größten Abweichungen zu verzeichnen. Auffällig ist hier, dass der Dezember und der Februar zum Teil deutlich zu trocken waren, was in den vergangenen eineinhalb Jahren durchaus eine Seltenheit darstellt. Wenig Niederschlag spricht für viel Hochdruckwetter, im Winter ist dies jedoch kein Garant für viel Sonnenschein. So gab es vor allem im Dezember und Januar viele neblig-trübe Phasen; eine positive Abweichung konnte hier erst im Februar verzeichnet werden.
weiterlesen