Klimaatlas NRW - Newsletter Nr. 32
16.10.2023
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
wir begrüßen Sie zur neuen Ausgabe des Klimaatlas-Newsletters im Oktober 2023.
Nach der sehr ereignisreichen Woche der Klimaanpassung im September, ist bei uns wieder der Alltag eingekehrt. Das bedeutet, dass wir natürlich auch weiterhin sowohl digital als auch analog im Land unterwegs sind, den Klimaatlas vorstellen und bei dessen Anwendung helfen, Vorträge halten oder Sie bei Ihren Aktivitäten unterstützen. Darüber hinaus arbeiten wir im Hintergrund unter anderem weiterhin an einem Update der Kartenfunktion des Klimaatlas oder einer neuen Broschüre zur Klimaentwicklung in Nordrhein-Westfalen. Wir hoffen Ihnen hier im Newsletter schon bald erste Ergebnisse vorstellen zu können.
Witterungstechnisch sind wir nun seit dem vergangenen Wochenende auch im Herbst angekommen, nachdem die erste Oktoberhälfte die Witterung des Septembers weitgehend fortgeführt hat. Die Tage werden nun rasant kürzer, das Laub verfärbt sich und in wenigen Tagen werden die Uhren wieder auf Normalzeit zurückgestellt. Ob sich die Witterung nun nachhaltig umstellt bleibt anzuwarten. Vorher noch einmal der Blick zurück: was sich bereits im letzten Newsletter schon abzeichnete ist nun statistisch auch erwiesen. Der September 2023 war der wärmste in NRW (und Deutschland) seit Aufzeichnungsbeginn! Wieder einmal ein Rekord und es wird nicht der letzte sein. Details zum September erhalten Sie wie immer im "Rückblick".
Da wir, wie oben beschrieben, im Hintergrund zur Zeit einiges vorbereiten, belassen wir es im "Einblick" in dieser Ausgabe bei der Nennung der in den letzten Wochen frisch aktualisierten Indikatoren unseres Klimafolgen- und Anpassungsmonitorings. Im "Rundblick" stellen wir eine neue Broschüre des Umweltministeriums NRW vor und geben Ihnen u.a. Informationen zu den neuesten Entwicklungen zur Klimaanpassung auf Bundesebene. Im "Ausblick" gibt es wie gewohnt Informationen zu baldigen Veranstaltungen.
Eine gute Lektüre wünscht Ihnen das Klimaatlas-Team des LANUV!
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Rückblick
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Einblick
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Rundblick
- Wie die Klimakrise unser Land verändert: Umweltministerium NRW veröffentlicht neue Broschüre
- Neue Karten zur Vitalitätsabnahme in Nadelwäldern veröffentlicht
- Dialog KlimaAnpassung bis zum 22. Oktober verlängert!
- Nächster Förderaufruf im Rahmen der Förderrichtlinie Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels
- Neuer Erkenntnisstand zu Extremwettern in Deutschland veröffentlicht
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Ausblick
- Auftaktveranstaltung zum Projekt ZUKUNFTSGEWÄSSER am 24. Oktober 2023, online
- Webinar "Waldinfo.NRW - Digitale Unterstützung für die Wiederbewaldung" am 08. November 2023, online
- Kommunale Klimakonferenz 2023 am 16. und 17. November 2023 in Berlin
- 3. Vernetzungskonferenz "Kommunale Klimaanpassung im Dialog" am 30. November und 1. Dezember 2023, online
- BEW Basisseminar für Klimaschutzmanagerinnen und -manager vom 04. - 06. Dezember 2023 in Essen
Rückblick
Ausgeprägte Spätsommerphase führt zu neuem Temperaturrekord - der September 2023
Temperaturrekorde sind inzwischen keine Seltenheit mehr und im September 2023 wurde der nächste verzeichnet. Aufgrund einer sehr stabilen Spätsommerphase (Omega-Wetterlage) in der ersten Septemberhälfte und weitergehend deutlich überdurchschnittlicher Temperaturen bis zum Monatsende, verzeichnen wir den wärmsten September in Nordrhein-Westfalen (und Deutschland) seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Durch die überwiegende Hochdruckprägung wurden erneut auch sehr hohe Sonnenscheinwerte erzielt. Dennoch fällt die Niederschlagssumme durchschnittlich aus, was vor allem an einzelnen Tagen mit hohen Niederschlagsmengen lag.
Die Durchschnittstemperatur lag im September 2023 bei 17,8 °C und war damit sogar 0,1 °C höher als die Durchschnittstemperatur des Vormonats August! Daraus ergibt sich eine Temperaturdifferenz von 4,2 °C gegenüber der Referenzperiode 1961 - 1990 und von 3,6 °C gegenüber dem aktuellen Klimamittel 1991 – 2020. Das bedeutet Rang 1 der wärmsten Septembermonate seit Beginn der Aufzeichnungen.
Anders als anhand der Temperatur- und Sonnenscheinwerte vordergründig zu erwarten wäre, fiel die Niederschlagssumme im September 2023 mit 68 l/m² im Vergleich sowohl zur Referenzperiode (1961 – 1990) als auch zur aktuellen Klimanormalperiode (1991 – 2020) durchschnittlich aus. Das lag vor allem daran, dass sich die gefallene Niederschlagsmenge dieses Septembers zu großen Teilen nur auf wenige Tage in Form von teils erheblichen Starkniederschlägen verteilt. So wurden am 12. September z. B. in Beckum-Vellern 102,6 l/m² Tagesniederschlag gemessen. Solche Ereignisse beeinflussen entsprechend auch bei überwiegend trockener Witterung die Niederschlagsstatistik. Insgesamt platziert sich der September 2023 dadurch im Mittelfeld der Zeitreihe.
Bei der Anzahl der Sonnenscheinstunden belegt der September 2023 nach dem außergewöhnlich sonnenscheinreichen September des Jahres 1959 Rang 2 der sonnenscheinreichsten Septembermonate seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1951 und zeigt so auch gegenüber dem Vormonat wieder einen deutlichen Anstieg. So konnten in diesem Jahr 233 Sonnenscheinstunden verzeichnet werden. Damit liegt dieser September 98 Stunden über dem Wert der Referenzperiode 1961 – 1990 und 86 Stunden über dem Wert der aktuellen Klimanormalperiode 1991 – 2020.
In Bezug auf die Kenntage konnten aufgrund der besonderen und sehr stabilen Wetterlage im September 2023 in fast allen betrachteten Bereichen höhere Werte erreicht werden als im Vormonat August. So wurden an der Station Köln (VKTU) 15 Sommer- und 6 Heiße Tage verzeichnet. In Warstein (WAST) waren es derer 11 bzw. 2. Zudem wurden in Köln noch einmal 5 Tropennächte gemessen, in Warstein dagegen keine.
Alle Vergleichswerte sowie die entsprechenden Grafiken finden Sie im vollständigen Witterungsverlauf, die Übersicht zur Einordnung aller Monate und Jahreszeiten, basierend auf den Daten des DWDs, finden Sie hier.
Einblick
Weitere Indikatoren aktualisiert
Auch im abgelaufenen Monat haben wir wieder einige unserer Indikatoren aus dem Klimafolgen- und Anpassungsmonitoring mit den Daten für 2022 aktualisiert.
Mit dem Abschluss des meteorologischen Sommers konnten die Jahreszeitenwerte für die Lufttemperatur (Indikator 1.2) und die Niederschläge (Indikator 2.2) ergänzt werden.
Ebenfalls im Handlungsfeld Niederschlag konnte der Indikator 2.5 zu Starkregenereignissen aktualisiert werden. Die hier für 2022 erfassten vergleichsweise niedrigen Werte lassen sich vor allem darauf zurückführen, dass es im vergangenen Jahr aufgrund der heißen und sehr trockenen Witterung deutlich weniger Starkregenereignisse in NRW gab als in anderen Jahren.
Im Handlungsfeld 6 "Biodiversität und Naturschutz" wurde der Indikator 6.7 "Temperaturindex der Vogelartengemeinsschaft" aktualisiert.
Im Handlungsfeld 7 "Wald und Forstwirtschaft" wurden die 2022er Daten für den Indikator 7.4. "Waldbrandgefahr und Waldbrände" hinzugefügt. Anders als beim Starkregen wurden hier aufgrund der bekannten Wetterlage wenig überraschend signifikant hohe Werte verzeichnet. So herrschte in 2022 an 47 Tagen in NRW die Waldbrandgefahrenstufe 4 oder 5, das ist gemeinsam mit dem Jahr 2019 der dritthöchste Wert seit Erfassungsbeginn im Jahr 1962 nach 2018 (63 Tage) und 2020 (52 Tage). Mit 203 registrierten Waldbränden war es zudem der zweithöchste Wert nach 2020 mit 227. Dabei war wiederum eine Fläche 74 ha betroffen, dieser Wert wurde lediglich im Jahr 1996 mit 109,4 ha übertroffen.
Des Weiteren wurden im Handlungsfeld 8 "Landwirtschaft" gleich drei Indikatoren aktualisiert. Dabei handelt es sich um
- Indikator 8.1 "Beginn der Apfelblüte",
- Indikator 8.2 "Aussat und Auflaufen von Mais und Winterweizen" und
- Indikator 8.5 "Wärmebelastung in der Tierhaltung"
Die Werte hier bestätigen jeweils die in warmen Jahren aufgezeigten Trends.
Rundblick
Wie die Klimakrise unser Land verändert: Umweltministerium NRW veröffentlicht neue Broschüre
Die Folgen der Klimakrise sind bekanntlich auch in Nordrhein-Westfalen deutlich spürbar: Hitze- und Dürreperioden stehen extremen Starkregenereignissen und Hochwasser gegenüber. Das Umweltministerium NRW hat nun die neue Broschüre "Klimakrise in Nordrhein-Westfalen. Wie die Folgen und Auswirkungen unser Land verändern" veröffentlicht, um über die Instrumente des Landes zur Klimafolgenanpassung zu informieren.
Die Broschüre beschreibt, wie die Landesregierung die für die Klimaanpassung relevanten Akteurinnen und Akteure sowie Zielgruppen unterstützt. Neben dem rechtlichen und strategischen Rahmen und der Bereitstellung von Datengrundlagen durch das LANUV werden verschiedene Fördermaßnahmen sowie die Einbindung verschiedener gesellschaftlicher Gruppen durch den Beirat Klimaanpassung NRW oder das Netzwerk Klimaanpassung & Unternehmen.NRW als Unterstützungsangebot für Unternehmen vorgestellt. Des Weiteren beleuchtet die Publikation, wie die Landesregierung die Kommunen bei der Klimaanpassung unterstützt - zum Beispiel mit der Kommunalberatung Klimafolgenanpassung NRW.
Die Broschüre kann hier heruntergeladen werden.
Ausblick
Auftaktveranstaltung zum Projekt ZUKUNFTSGEWÄSSER am 24. Oktober 2023, online
Am 24.10.2023 startet das vom Umweltministerium des Landes Nordrhein-Westfalen beauftragte Projekt ZUKUNFTSGEWÄSSER. Die Kommunal Agentur NRW wird in einer Online-Auftaktveranstaltung von 10:30 bis 12:30 Uhr das Projekt und ihre Beratungsleistung für Kommunen in diesem Zusammenhang vorstellen. Staatssektretär Viktor Haase wird die Veranstaltung mit einem Grußwort eröffnen.
Alle Informationen über das Projekt finden Sie auf der Website zukunftsgewaesser.nrw, dort gibt es auch das Programm der Auftaktveranstaltung.
Für die Teilnahme an der Veranstaltung ist keine Anmeldung erforderlich! Sie können dem Zoom-Meeting direkt beitreten.