Klimaatlas NRW - Newsletter Nr. 46

Heiko Küverling - 97901368 - stock.adobe.com

Der November 2024 brachte wenig Überraschendes und insgesamt viel Durchschnitt. Ganz wie man einen November erwartet, war er trüb, zeitweise nass, insgesamt noch nicht sonderlich kalt aber durchaus mit dem ersten Frost garniert. Gerade zu Beginn des Monats herrschte bei uns jedoch eine stabile Hochdruckwetterlage, die zu dieser Jahreszeit allerdings kein Garant mehr für viel Sonnenschein ist. Bedingt durch das hier vorherrschende stabile Hoch und den Trend zu häufigeren blockierenden Wetterlagen, ereignete sich jedoch in Spanien eine Flutkatastrophe enormen Ausmaßes. Im späteren Monatsverlauf zogen auch über NRW stärkere Tiefdruckgebiete mit größeren Regenmengen und Sturmböen hinweg, die aber als normal bezeichnet werden können. So ergeben sich in allen beobachteten Bereichen Werte die knapp über oder unter dem langjährigen Durchschnitt liegen.

Mit einer Durchschnittstemperatur von 6,1 °C lag der diesjährige November, wenn auch nur minimal, bereits im achten Jahr in Folge über dem Durchschnitt der aktuellen Klimanormalperiode 1991-2020 (Abweichung: 0,1 Kelvin) und daher auch entsprechend deutlicher über dem Durchschnitt der Referenzperiode 1961-1990 (Abweichung: 1,0 Kelvin). 

Fiel der November des Vorjahres noch deutlich zu nass aus, so lag die Niederschlagssumme des diesjährigen Novembers mit 80 l/m² nur knapp über den Mittelwerten von 1961-1990 (79 l/m²) und 1991-2020 (75 l/m²). Damit reiht sich der November 2024 wenig überraschend im Mittelfeld der Zeitreihe ein.

Wie im November nicht unüblich fiel die Sonnenscheindauer in diesem Jahr mit 49 Stunden eher gering und erneut unterdurchschnittlich aus (1991-2020: 55 h; 1961-1990: 53 h). Damit ordnet sich der November 2024 abermals im Mittelfeld der Zeitreihe ein.

Während an der Kölner Messstation keinerlei Temperaturkenntage erfasst wurden, konnten an der Station Warstein zwei Frosttage verzeichnet werden. Verglichen mit den Vorjahreswerten fielen die Tiefsttemperaturen des Novembers 2024 in Köln und Warstein um jeweils rund 1 °C bzw. 5 °C niedriger aus, die Höchsttemperaturen lagen an beiden Stationen in diesem Jahr um jeweils rund 3 °C höher als im November 2023.

Alle Grafiken und den tabellarischen Vergleich der einzelnen Klimanormalperioden finden Sie wie gewohnt im kompletten Witterungsverlauf.

Dagmar Laimgruber - bildagentur.panthermedia.net

Dass der Herbst alljährlich den Übergang vom Sommer in den Winter ebnet, zeigt sich immer sehr deutlich an den dort verzeichneten Werten. Von Heißen Tagen bis zum ersten Frost ist von September bis November in der Regel alles dabei. Der Herbst 2024 stellt dabei keine Ausnahme dar. Er passt sich sehr gut in die aktuelle Witterung ein, denn er war wenig überraschend "zu warm" und landet sogar in den Top Ten der wärmsten Herbste seit Aufzeichnungsbeginn und er war deutlich "zu nass". In Bezug auf die Sonnenscheindauer fiel er leicht überdurchschnittlich aus.

Mit einer durchschnittlichen Temperatur von 11,1 °C fiel der Herbst 2024 überdurchschnittlich warm aus und lag deutlich über dem Mittelwert der Klimanormalperiode 1991-2020 (Abweichung: 1,0 Kelvin) sowie, bereits im 14. Jahr in Folge, über dem der Referenzperiode 1961-1990 (Abweichung: 1,6 Kelvin). Damit teilt sich der diesjährige Herbst mit denen der Jahre 2005 und 2020 Rang 6 der wärmsten Herbste seit Beginn der Aufzeichnungen.

Mit einer Niederschlagssumme von 270 l/m² lag der diesjährige Herbst, wie auch bereits im Vorjahr, weit über den Durchschnittswerten der Referenzperiode 1961-1990 (208 l/m²) und der aktuellen Klimanormalperiode (219 l/m²). Dieser Herbst belegt daher Platz 22 der nassesten Herbste seit Aufzeichnungsbeginn.

Bereits im fünften Jahr in Folge überstieg der Herbst auch dieses Jahr mit einer Sonnenscheinstundensumme von 304 h leicht den Mittelwert der Referenzperiode 1961-1990 (294 h) und lag zugleich minimal unter dem der aktuellen Klimanormalperiode (1991-2020: 306 h). Damit liegen die diesjährigen Herbstsonnenscheinstunden im Mittelfeld der Zeitreihe.

Auch für den Herbst 2024 finden Sie alle Grafiken und den tabellarischen Vergleich der einzelnen Klimanormalperioden im kompletten Witterungsverlauf.

LANUV NRW

Seit dem 16.12.2024 hat der Klimaatlas NRW eine weitere Karte hinzugewonnen. Mit der Projektlandkarte Klimaanpassung stellt das LANUV ausgewählte kommunale Projekte der Klimaanpassung in NRW vor. Ziel der Karte ist es, nachahmungswürdige und modellhafte Projekte einer breiten Öffentlichkeit bekannt und zugänglich zu machen.

Die dargestellten Praxisbeispiele sollen entweder innovativen oder beispielhaften Charakter haben. Die ausgewählten Projekte finden Sie sowohl in der Projektlandkarte als auch thematisch sortiert im Praxisbeispielbereich der Kommunalberatung Klimafolgenanpassung NRW. Die thematische Sortierung ist hierbei auf die bewährten Themenfelder des Förder-Navis Klimaanpassung NRW abgestimmt. So ist es möglich, die Angebote der Kommunalberatung kooperativ zu nutzen.

In der ersten Veröffentlichungsrunde wurden neun Projekte ausgewählt und aufgenommen. Weitere Informationen sowie Ansprechpartner zu den ausgesuchten Projekten sind in den Projektsteckbriefen enthalten. Sollten sie mit Ihrem Projekt in der nächsten Veröffentlichungsrunde dabei sein wollen, so wenden Sie sich gerne an unser Funktionspostfach.

Eine Übersicht von Beispielen von Unternehmen im Bereich der Klimaanpassung finden Sie in der Best Practice-Sammlung des Netzwerks Klimaanpassung & Unternehmen.

Neben der Projektlandkarte wurden auch die Karten im Bereich "Konzepte vor Ort" aktualisiert. Diese bilden nun den uns bekannten Stand zum November 2024 ab. Die Angaben sind wie immer ohne Gewähr. Korrekturen oder Veränderungen des Status einzelner Karten teilen Sie uns gerne ebenfalls über das Funktionspostfach mit.

LANUV NRW

Am Tag des zweiten Klimaanpassungs-Cafés NRW, welches am 12.12.2024 stattfand (siehe Bericht unten), konnte seitens der Kommunalberatung Klimafolgenanpassung NRW der sogenannte „Wegweiser Klimafolgenanpassung NRW“ veröffentlicht werden. Dieser steht den kommunalen Klimaanpassungszuständigen im Bereich „Beratung“ im Klimaatlas NRW zur Einsichtnahme und zum Download bereit.

Das Wegweiser-Dokument soll zur Orientierung im Themenkomplex Klimafolgenanpassung dienen und, zum Beispiel als Ergänzung zum Leitfaden „Die ersten 100 Tage im Klimaanpassungsmanagement“ des ZKA, einen Überblick über die wichtigsten Institutionen und Anlaufstellen auf Bundes- und Landesebene geben. Darüber hinaus werden die verschiedenen Angebote der Kommunalberatung Klimafolgenanpassung NRW im Fachzentrum Klima des LANUV vorgestellt.

Da dort zum Beispiel auch Hinweise auf informative Newsletter, interessante Projekte und Publikationen sowie Vernetzungsangebote zum Wissenstransfer gelistet werden, sind die Inhalte des Wegweisers nicht statisch und werden bei neuen Erkenntnissen weiterentwickelt. Ein regelmäßiger Besuch des Klimaatlas NRW und des Wegweiser-Dokuments bietet sich daher an. Lassen Sie es uns wissen, wenn Ihnen etwas in diesem Dokument fehlen sollte. Kontaktieren Sie uns natürlich erst recht, wenn Sie konkrete Fragen zur Klimafolgenanpassung in NRW haben.

Rupert Oberhäuser

Der 6.12.2024 war ein besonderer Tag für unser Fachzentrum Klima NRW. Wir haben im LANUV-Standort in Duisburg auf einer hybriden Veranstaltung unsere neue Struktur und unsere Aufgaben vorgestellt. Neben den Beiträgen von LANUV-Präsidentin Elke Reichert und der Leiterin des neuen Fachzentrums Antje Kruse, hielt Prof. Dr. Manfred Fischedick vom Wuppertal Institut einen Vortrag über die enge Verbindung von Klimaschutz und Klimafolgenanpassung. Auch Elke Reichert erklärte: „Klimaschutz und Klimafolgenanpassung sind zwei Seiten derselben Medaille und müssen gemeinsam gedacht werden, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Das neue Fachzentrum Klima vereint beide Handlungsfelder.“

Wir haben uns sehr über die rege Teilnahme vor Ort und online gefreut!

Außerdem ist pünktlich zur Auftaktveranstaltung in der ersten Dezemberwoche unser neuer LinkedIn-Kanal an den Start gegangen. Hier wollen wir ab sofort alle Interessierten über unsere Arbeit, unsere Studien und Neuigkeiten rund um unsere Fachinformationssysteme, den Energieatlas und den Klimaatlas, informieren. Also Zahlen, Daten und Fakten rund um den Klimawandel und die Energiewende!

Schauen Sie am besten selber einmal vorbei und folgen Sie uns gerne auch dort: www.linkedin.com/company/fachzentrum-klima-nrw

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Am 12. Dezember fand online das 2. Klimaanpassungs-Café NRW statt. Über 40 Teilnehmende diskutierten eineinhalb Stunden aktuelle Themen der Klimafolgenanpassung. Nach einem kurzen Update zu den aktuellen Aktivitäten der Kommunalberatung durch Robin Conrad widmete sich die Runde zunächst der bisher am häufigsten gestellten Frage an die Kommunalberatung Klimafolgenanpassung NRW. Wie wird Nordrhein-Westfalen mit dem § 12 des Bundesklimaanpassungsgesetz (Verpflichtung der Kommunen zur Erstellung von Klimaanpassungskonzepten) umgehen? Dazu skizzierte Hannah Sassen vom Umweltministerium NRW den aktuellen Stand bei der dafür notwendigen Novellierung des Landesklimaanpassungsgesetzes (KlAnG) und gab einen ersten Ausblick dazu, welchen nächsten Schritte im kommenden Jahr hierzu zu erwarten sind.

Weitere Themen des Austausches waren die Hitzeaktionsplanung auf Ebene der Landkreise, wobei neben ersten Erfahrungen auch das Landeszentrum Gesundheit (LZG) als hierfür beratende Stelle einen Überblick über seine aktuellen Tätigkeiten in diesem Bereich geben konnte sowie die Nutzung von Drohnen für Thermographie-Aufnahmen. Hier zeigte die Diskussion, wie heikel die Verwendung dieser in Wohngebieten sein kann und welcher kommunikativen Anstregungen es dabei bedarf, um die Akzeptanz in der Bevölkerung zu erreichen.

Wir danken für die zahlreiche interessierte Teilnahme und die im Vorfeld eingebrachten Themen!

Wichtig: anders als am Ende der Veranstaltung zunächst kommuniziert, wird das nächste Klimaanpassungs-Café NRW nicht am 5. März 2025 stattfinden! Tragen Sie sich das nächste Klimaanpassungs-Café aber gerne schon einmal für Donnerstag, den 13. März 2025 in den Kalender ein. Themenvorschläge können Sie jederzeit an klimaatlas@lanuv.nrw.de richten.

Im Dezember konnten insgesamt sechs weitere Indikatoren aktualisiert werden, deren neuesten Werte nun im Klimafolgen- und Anpassungsmonitoring abrufbar sind.

Es handelt sich dabei um die Indikatoren der Handlungsfelder 12 "Landes- und Regionalplanung" und 17 "Finanz- und Versicherungswirtschaft".

Konkret wurden aktualsiert:

Landes- und Regionalplanung

12.1 Sicherung von Überschwemmungsbereichen für den Hochwasserschutz

12.2 Effizienz der Flächeninanspruchnahme

Finanz- und Versicherungswirtschaft

17.1 Schadenhäufigkeit und Schadensatz in der Wohngebäudeversicherung – Sturm/Hagel

17.2 Schadenhäufigkeit und Schadensatz in der Wohngebäudeversicherung – Elementarschäden

17.3 Versicherungsdichte Elementarschäden

17.4 Schadenhäufigkeit und Schadensatz in der Wohngebäudeversicherung – Starkregen

Wir wünschen gute Erkenntnisse beim Nachvollziehen der aktuellsten Werte.

Nachdem im Oktober zunächst im Rahmen einer Pressekonferenz die Maßnahmenliste veröffentlicht wurde, steht nun auch die Gesamtversion der neuen Klimaanpassungsstrategie des Landes Nordrhein-Westfalen für den Zeitraum 2024 - 2029 zum Download zur Verfügung.

Das am 13. Januar 2025 von 17:00 bis 18:30 Uhr stattfindende Webinar „Finanzierung von bürger- und zivilgesellschaftlich angestoßenen Klimaanpassungsmaßnahmen“, angeboten durch das Unabhängige Institut für Umweltfragen (UfU), widmet sich verschiedenen Finanzierungsquellen naturbasierter Lösungen im öffentlichen Raum. Praxisbeispiele aus Halle, Cottbus und Koppatz zeigen, wie die Beantragung und Abwicklung von Fördermitteln für investive Klimaanpassungsmaßnahmen erfolgen. Das Ziel des Webinars ist der Erfahrungsaustausch der Teilnehmenden, um Wege aufzuzeigen, wie sie in ihrer Nachbarschaft aktiv werden können. Das Webinar findet im Rahmen des vom BMUV und UBA geförderten Projektes „Klimaanpassung selbstgemacht“ statt, das Bürgerinnen und Bürger zur Umsetzung naturbasierter Klimaanpassungen auf ungenutzten Flächen im urbanen Raum ermutigt.

Hier geht's zum Webinar mit der Möglichkeit sich anzumelden.