Klimaatlas NRW - Newsletter Nr. 25
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
herzlich Willkommen zur neuen Ausgabe des Klimaatlas-Newsletters. Sicherlich wird einigen von Ihnen aufgefallen sein, dass es im Februar keine Newsletterausgabe gab. Dies war dem Umstand geschuldet, dass die letzten Ausgaben immer später im Monatsverlauf erschienen sind, als wir es ursprünglich mal geplant hatten. Somit haben wir nun eine Ausgabe ausgesetzt, um im März - dem ersten meteorologischen Frühlingsmonat - wieder früher dran zu sein und Sie auch mit den frischesten Witterungsdaten versorgen zu können.
Dieser Newsletter ist daher auch etwas länger als sonst. Im Rückblick fokussieren wir uns auf die Auswertung des Monats Februar und die Auswertung des meteorologischen Winters 2022/2023. Natürlich wird aber auch der Januar noch nachrichtlich erwähnt. Zudem war der Februar auch bei uns schon sehr ereignisreich, so dass wir Ihnen im Einblick ein paar interessante Berichte und Neuigkeiten rund um den Klimaatlas verkünden können. Dafür verzichten wir in diesem Monat auf die Hervorhebung eines bestimmten Indikators, können jedoch auf die Aktualisierung der ersten 13 Indikatoren für das Jahr 2022 verweisen.
Auch für den Rundblick haben sich in den letzten Wochen einige Meldungen gesammelt. Zudem nehmen im März auch zusehens die Veranstaltungen mit Klimaanpassungsbezug wieder Fahrt auf, so dass wir Ihnen im Ausblick wieder den einen oder anderen Veranstaltungstipp präsentieren können.
Wir wünschen Ihnen wie immer eine gute Lektüre!
Ihr Klimaatlas-Team des LANUV
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Rückblick
- Warm, niederschlagsreich, wenig Sonnenschein - der Januar 2023
- Viel zu warm, trocken und wieder sonniger - der Februar 2023
- Wenig winterlich und schneearm - der Winter 2022/2023
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Einblick
- Erste Indikatoren auf 2022 aktualisiert
- Daten zur Starkregengefahrenhinweiskarte nun zum Download verfügbar
- Rückblick auf die 1. Anwenderschulung zum Klimaatlas beim BEW
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Rundblick
- Last Call Kommunalberatung
- KLIMA.PROFIT NRW - Umweltministerium NRW unterstützt Unternehmen bei der Klimafolgenanpassung
- 900 Millionen Euro für zukunftsfähige Wälder
- Neuer "EU-Kommunal-Kompass" gibt Überblick zu Fördermitteln
- Daten zur hitzebedingten Mortalität in Deutschland 2022
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Ausblick
- Faktor Grün - Klimaschutz und Anpassung im Unternehmen, am 16.03.2023 in Bonn
- 3. Kommunalwerkstatt "Schulhöfe als Lernorte der Zukunft: Grün, naturnah, klimaangepasst" am 21.03.2023, online
- „Regionalforum Klimawandelvorsorge“ der Region Köln/Bonn am Dienstag, 21. März 2023 in Bonn
- FORUM KLIMARESILIENZ NRW - Unternehmen.Machen.Klimaanpassung am 27.03.2023 in Düsseldorf
Rückblick
Warm, niederschlagsreich, wenig Sonnenschein - der Januar 2023
Der Januar 2023 war ein klassischer Wintermonat, wie er unter den aktuellen Klimabedingungen zu erwarten ist. Insgesamt zeigte er sich – kommend aus dem wärmsten Jahreswechsel seit Aufzeichnungsbeginn – ungewöhnlich warm mit deutlich zu milden Temperaturen. Bedingt durch eine Veränderung der Großwetterlage wurde er im Verlauf zunehmend windig und regnerisch.
Mit einer Durchschnittstemperatur von 4,5 °C lag der Januar bereits im sechsten Jahr in Folge über den Mittelwerten der Referenzperioden 1991-2020 (Abweichung: 2,3 Kelvin) und 1961-1990 (Abweichung: 3,4 Kelvin). Im Gegensatz zum eher mäßig feuchten Januar 2022 lag die Niederschlagssumme in diesem Jahr mit 103 l/m² deutlich über dem Durchschnitt der Referenzperiode 1961-1990 von 77 l/m² sowie dem der aktuellen Klimanormalperiode (1991-2020: 81 l/m²). Die Sonnenscheinstunden fielen im Januar 2023 im dritten Jahr in Folge deutlich unterdurchschnittlich aus: mit einem Wert von 25 h wurde sowohl der Durchschnitt der Referenzperiode als auch der der aktuellen Klimanormalperiode mit einer negativen Abweichung von bis zu 50 Prozent deutlich unterschritten (1961-1990: 42 h; 1991-2020: 51 h). Alle weiteren Daten, Grafiken und Tabellen finden Sie im vollständigen Witterungsverlauf im Klimaatlas.
Viel zu warm, trocken und wieder sonniger - der Februar 2023
Nachdem der Januar zumindest in Bezug auf die Niederschlagsmengen "zu nass" und die Sonnenscheindauer "zu trüb" ausfiel, herrschte im Februar 2023 wieder das inzwischen schon vertraute Bild. Wie viele der letzten Monate zeigte sich auch der Februar 2023 trotz anfänglicher Niederschläge aufgrund einer beständigen Hochdruckwetterlage über Mitteleuropa sehr warm und trocken.
Mit einer Durchschnittstemperatur von 4,7 °C lag dieser Februar mit einer Abweichung von 2,9 Kelvin bereits im fünften Jahr in Folge über dem Mittelwert der Referenzperiode 1961-1990 wie auch dem der aktuellen Klimanormalperiode 1991-2020 (Abweichung: 1,9 Kelvin). Er belegt damit Rang 22 der wärmsten Februarmonate seit Beginn der Aufzeichnungen. Mit 51 Litern pro Quadratmeter (l/m²) fielen im Februar 2023 wieder unterdurchschnittliche Niederschlagsmengen (1961-1990: 57 l/m²; 1991-2020: 67 l/m²). Dies bedeutet Platz 62 und somit eine Ansiedlung im oberen Mittelfeld der niederschlagsärmsten Februarmonate seit Aufzeichnungsbeginn. Es wurden mit einem Wert von 93 h, im Vergleich zum sehr trüben Vormonat, wieder überdurchschnittlich viele Sonnenscheinstunden verzeichnet. Im dritten Jahr in Folge liegt der Februar oberhalb der langjährigen Referenzperiode 1961-1990 sowie der Klimanormalperiode 1991-2020 mit jeweils 72 h. Er belegt damit Rang 13 der sonnenscheinreichsten Februarmonate seit Beginn der Aufzeichnungen 1951.
Im Februar 2023 wurde an der Station Köln lediglich ein Frosttag erfasst, an der Station in Warstein waren es dagegen neun, was an beiden Stationen eine Zunahme der Frosttage im Vergleich zum Februar 2022 darstellt. Die Tagestiefsttemperatur lag, sowohl in Köln als auch in Warstein, um jeweils ca. 0,8 °C (VKTU) und 2,8 °C (WAST) unter den Messwerten vom Vorjahr. Bei einer Höchsttemperatur von jeweils ca. 17 °C (VKTU) und 16 °C (WAST) fiel die Temperaturamplitude somit für beide Stationen, deutlicher für Warstein, merklich größer aus, als im Vorjahr.
Alle weiteren Daten, Tabellen und Grafiken zum Februar 2023 finden Sie im Klimaatlas im vollständigen Witterungsverlauf.
Die Übersicht zur Einordnung weiterer Monate und Jahreszeiten, basierend auf den Daten des DWDs, finden Sie wie gewohnt hier.
Wenig winterlich und schneearm - der Winter 2022/2023
Zusammenfassend schauen wir noch auf die Bilanz des Winters 2022/2023. Wie bereits die vorangegangenen Winter dieser Dekade war auch dieser deutlich zu warm. Zwar brachte der Dezember anfangs frostige Temperaturen und ließ auf einen klassischen Winter hoffen, doch bereits gegen Jahresende kletterten die Temperaturen in ungewöhnliche Höhen und hielten sich bis Ende Februar, abgesehen von einigen kühleren Phasen, auf einem teilweise vorfrühlingshaften Niveau.
Der Winter 2022/2023 fiel in NRW mit durchschnittlich 4,0 °C im zehnten Jahr in Folge überdurchschnittlich warm aus. Die Abweichungen von der Referenzperiode 1961-1990 bzw. von der aktuellen Klimanormalperiode 1991-2020 betragen 2,3 Kelvin bzw. 1,3 Kelvin. Dieser Winter belegt damit Platz 13 der wärmsten Winter seit Aufzeichnungsbeginn. Mit 241 Litern pro Quadratmetern (l/m²), die allerdings nicht zeitlich gleichmäßig verteilt fielen, lag die Niederschlagssumme im Winter 2022/2023 im sechsten Jahr in Folge über dem Mittelwert der Referenzperiode 1961-1990 (223 l/m²). Auch die Abweichung von der aktuellen Klimanormalperiode 1991-2020 fiel knapp positiv aus. Somit belegt der Winter 2022/2023 Platz 36 der niederschlagsreichsten Winter seit Beginn der Aufzeichnungen. Der überwiegende Teil des Niederschlags fiel als Regen, flächendeckende Schneefälle gab es nicht und auch in den Hochlagen des Sauerlandes wurden erst in der zweiten Hälfte des meteorologischen Winters nennenswerte Schneemengen verzeichnet. Des Weiteren lässt sich festhalten, dass die zwar überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen jedoch nicht ausreichen, um aufgebaute Niederschlagsdefizite aus den vorherigen Monaten vollständig auszugleichen.
In diesem Winter lag die Sonnenscheindauer mit 155 Sonnenstunden zwischen den Werten der Referenzperiode (1961-1990: 151 h) und der aktuellen KNP (1991-2020: 165 h) und wich somit nur geringfügig von den langjährigen Mittelwerten ab. Dementsprechend landet der Winter 2022/2023 mit Rang 37 der Winter mit den meisten Sonnenscheinstunden seit 1951.
Im Vergleich zum Vorjahr fiel der Winter 2022/2023 in der Temperaturausprägung deutlich markanter aus: in Köln wurden 15 Frosttage gezählt, in Warstein 33, was eine Zunahme von jeweils 13 und 12 Frosttagen gegenüber dem Vorjahreswinter darstellt. Gab es im letzten Winter an keiner der beiden Stationen Eistage, so konnten in diesem sowohl in Köln als auch in Warstein jeweils vier Eistage erfasst werden. Der Blick auf die Höchst- und Tiefsttemperaturen an den beiden Stationen zeigt, dass die Temperaturamplitude in Köln insgesamt ca. 8 °C größer ist und allein die Tiefsttemperatur 5,4 °C niedriger ausfiel als im vorherigen Winter. Die Höchstwerte lagen an beiden Stationen 2 bis 3 °C höher als im Winter 2021/2022.
Alle weiteren Daten, Tabellen und Grafiken zum Winter 2022/2023 finden Sie im Klimaatlas im vollständigen Witterungsverlauf.
Die Übersicht zur Einordnung weiterer Monate und Jahreszeiten, basierend auf den Daten des DWDs, finden Sie hier.
Einblick
Erste Indikatoren auf 2022 aktualisiert
Das Klimafolgen- und Anpassungsmonitoring umfasst zur Zeit 79 Indikatoren. Ein Großteil dieser Indikatoren wird einmal jährlich aktualisiert. Für die Aktualisierung haben wir unterschiedliche Zeitpunkte im Laufe des Jahres festgesetzt - abhänging davon, wann die entsprechenden Daten vorliegen. Die erste Aktualisierungsrunde ist jeweils im Januar vorgesehen - somit konnten bis zum jetzigen Zeitpunkt schon 13 Indikatoren in verschiedenen Handlungsfeldern mit den Werten für das Jahr 2022 versehen und die entsprechenden Trends berechnet werden. Die weiteren Aktualisierungszeitpunkte sind jeweils zum Beginn einer neuen meteorologischen Jahreszeit vorgesehen, somit im März, im Juni, im September und im Dezember.
Folgende Indikatoren in den verschiedenen Handlungsfeldern wurden im Januar auf 2022 aktualisiert:
- Indikator 1.1 Durchschnittliche Jahreslufttemperatur
- Indikator 1.3 Temperaturkenntage kalt
- Indikator 1.4 Temperaturkenntage warm
- Indikator 2.1 Durchschnittliche Jahresniederschlagssumme
- Indikator 2.3 Starkniederschlagskenntage
- Indikator 2.7 Schneetage
Handlungsfeld Wasserwirtschaft und Hochwasserschutz
- Indikator 4.1 Standardisierter Niederschlagsindex (SPI)
- Indikator 4.2 Evapotranspiration
- Indikator 4.7 Gewässertemperatur fließender Gewässer
Handlungsfeld Katastrophenschutz
Handlungsfeld Information, Bildung, Netzwerke
- Indikator 11.1 Bildungsangebote zum Thema Klimaanpassung - für diesen Indikator konnte in diesem Jahr erstmalig der DAS-Trend berechnet werden.
- Indikator 11.2 Nutzung des Fachinformationssystems Klimaanpassung
Der Indikator 11.2 macht uns persönlich sehr viel Freude. Die ohnehin in jedem Jahr durch die stetige Ausweitung des FIS Klimaanpassung gesteigerten Zugriffszahlen konnten mit der Zusammenführung der einzelnen Informationssysteme zum neuen Klimaatlas noch einmal erheblich gesteigert werden. So wurden für das Jahr 2022 insgesamt 6,3 Mio Zugriffe gezählt!
Daten zur Starkregengefahrenhinweiskarte nun zum Download verfügbar
Nachdem uns in letzter Zeit immer wieder Anfragen zur Verfügbarkeit der Daten zur Starkregengefahrenhinweiskarte des Bundesamtes für Kartographie und Geodäsie (BKG) für Nordrhein-Westfalen ereicht haben, können wir nun verkünden, dass die Daten zur Wassertiefe und Fließgeschwindigkeit für seltene und extreme Starkniederschlagsereignisse jetzt flächendeckend im Rasterformat für NRW vorliegen. Unter https://daten.gdz.bkg.bund.de/produkte/sonstige/starkregen/aktuell/ liegt das Verzeichnis, aus dem die einzelnen Kacheln heruntergeladen werden können. Eine Downloadanleitung finden Sie in der Meldung im Klimaatlas (Link siehe unten).
Bei Fragen zu den Daten wenden Sie sich gerne direkt an starkregen@bkg.bund.de. Mehr Informationen zur Starkregengefahrenhinweiskarte finden Sie auch auf der entsprechenden Seite des BKG.
Wir hoffen, dass die nun vorliegenden Daten dabei helfen, die Klimafolgenanpassung in den Kreisen und Kommunen noch weiter voranzutreiben.
Rückblick auf die 1. Anwenderschulung zum Klimaatlas beim BEW
Am 02. Februar 2023 erhielten 13 kommunale Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Räumlichkeiten des BEW in Essen im Rahmen der ersten Anwenderschulung einen vertiefenden Einblick in unseren neuen Klimaatlas. Neben der detaillierten Vorstellung der verschiedenen Teilbereiche und Anwendungen stand vor allem das Ausprobieren, Orientieren und Aufzeigen der Möglichkeiten des Klimaatlas zur Unterstützung der eigenen Arbeit auf dem Programm. Viele der Teilnehmenden hatten sich zwar schon vorher zumindest ansatzweise mit den einzelnen Funktionen des Klimaatlas auseinander gesetzt, für alle gab es an diesem Tag aber noch Neues zu entdecken und Antworten auf aufkommende Fragen. In drei Arbeitsrunden wurden Erkenntnisse zu den kommunalen Klimadaten und Projektionen, den Analysemöglichkeiten mit den Karten und Tools sowie Erkenntnisse aus dem reichhaltigen Klimafolgen- und Anpassungsmonitoring vermittelt und gewonnen. Am Ende zeigten sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehr zufrieden mit dem Seminar und können den Klimaatlas nun routiniert für die eigene Arbeit nutzen.
Auch für uns als Klimaatlas-Team gab es an diesem Tag wieder wertvolles Feedback zur Handhabbarkeit des Klimaatlas, kleineren Defiziten und wichtige Erkenntnisse an welchen Stellen wir den Klimaatlas weiter verbessern können. Diese Verbesserungen werden in den kommenden Monaten nach und nach umgesetzt.
Die zweite Anwenderschulung, die wir gemeinsam mit dem BEW am 20. April 2023 durchführen werden, ist inzwischen ausgebucht, hier besteht bereits eine Warteliste. Aufgrund des großen Interesses an der Schulung planen wir daher die Durchführug einer dritten Schulung noch vor der Sommerpause im Juni 2023. Sobald es dazu nähere Informationen gibt, werden wir Sie hier und im Klimaatlas dazu informieren.
Darüber hinaus stellen wir Ihnen den Klimaatlas nach wie vor gerne im Rahmen von Veranstaltungen, Netzwerktreffen oder anderweitigen Formaten online oder vor Ort vor. Sollten Sie zudem mit einer größeren Gruppe Interesse an einer gesonderten Anwenderschulung haben, so wenden Sie sich gerne an unsere Funktionsadresse klimaatlas@lanuv.nrw.de.
Rundblick
Last Call Kommunalberatung
Die Angebote, die das Difu im Rahmen der Kommunalberatung Klimafolgenanpassung NRW macht, gelten noch bis August 2023, danach endet der Auftrag.
Wer Interesse an einer Beratung für seine Verwaltungsmitarbeiter*innen hat, oder sich Unterstützung in Form eines Vortrags im Stadt- oder Gemeinderat bzw. in Ausschusssitzungen vor Ort wünscht, kann jetzt noch die Gelgenheit nutzen, sich kostenfrei beraten zu lassen. Die Vorträge werden auch online angeboten. Selbstverständlich steht das Team auch weiterhin telefonisch und per E-Mail beratend für die Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen oder Förderfragen zur Verfügung.
Hier gehts zum Beratungsangebot und den Kontaktdaten.
Das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW (MUNV) arbeitet zur Zeit an einer Lösung, wie die bisherige Unterstützungsleistung für Kommunen ab August 2023 weitergeführt werden kann.
KLIMA.PROFIT NRW - Umweltministerium NRW unterstützt Unternehmen bei der Klimafolgenanpassung
Die nordrhein-westfälische Wirtschaft ist direkt von den Folgen des Klimawandels betroffen: Starkregen, extreme Hitzeperioden oder Sturm führen zu Produktionsausfällen, Lagerschäden, erhöhten Krankenständen oder auch Unterbrechungen in den Lieferketten. Mit dem Beratungs- und Zertifizierungsprogramm KLIMA.PROFIT NRW will das Umweltministerium Unternehmen dabei unterstützen, besser mit den Folgen des Klimawandels umzugehen.
Im Rahmen einer Pilotphase werden im Jahr 2023 zunächst 15 Unternehmen in den Kreisen Wesel und Kleve sowie in den Städten Herten und Bochum an KLIMA.PROFIT teilnehmen. Mit dem Modellvorhaben soll die Wirtschaft im Rahmen eines strukturierten Beratungsprozesses unterstützt werden, so dass sich Unternehmen mit Hilfe individueller und umsetzbarer Maßnahmen auf Betriebsebene an die Folgen des Klimawandels vor Ort anpassen können. Ziel ist neben der Erprobung des Beratungsprozesses vor allem die Erhöhung der Klima-Resilienz in den Pilotunternehmen.
Parallel zur Umsetzung des Beratungsprozesses wird im Frühjahr 2023 gemeinsam mit dem Bildungszentrum für die Ver- und Entsorgungswirtschaft (BEW) eine Fortbildung für Spezialistinnen und Spezialisten aus dem Bereich Umwelt, Klimaschutz und Klimafolgenanpassung angeboten, die sich zu KLIMA.PROFIT-Beraterinnen und Beratern weiterqualifizieren wollen. Die so geschulten Personen sollen den Beratungsprozess zukünftig möglichst flächendeckend in Nordrhein-Westfalen durchführen. Eine Anmeldung für die begrenzte Zahl an Teilnehmenden ist ab sofort möglich unter: www.bew.de/klima.profit
Hintergrund KLIMA.PROFIT:
KLIMA.PROFIT ist ein Beratungs- und Zertifizierungsprozess, mit dem Unternehmen aktuelle und zukünftige Klimarisiken für ihren Betrieb erkennen und minimieren können. Ziel ist zum einen die Entwicklung eines Risikobewusstseins für Folgen des Klimawandels bei den teilnehmenden Unternehmen und darauf aufbauend zum anderen die Steigerung der betrieblichen Klimaresilienz. Über einen Zeitraum von zehn Monaten erhalten die teilnehmenden Unternehmen neben gemeinsamen Workshops eine intensive individuelle Beratung. Dabei erarbeiten Beraterinnen und Berater gemeinsam mit den Unternehmen geeignete Maßnahmen zur Klimaanpassung und formulieren einen konkreten Umsetzungsplan. Mit der Aufnahme in das KLIMA.PROFIT-Netzwerk können sich Unternehmen nach der Beratungsphase langfristig vernetzen und austauschen. Im Anschluss ist die Zertifizierung zum KLIMA.PROFIT-Unternehmen möglich.
900 Millionen Euro für zukunftsfähige Wälder
Mit einem 900 Millionen Euro schweren "Wald-Klima-Paket" will das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die Wälder in Deutschland zukunftsfähiger gestalten. Dazu wurde Ende des vergangenen Jahres das BMEL-Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ gestartet; die Gelder werden über mehrere Jahre bewilligt. Gefördert werden kommunale und private Waldbesitzende, die sich – je nach Größe ihrer Waldfläche – dazu verpflichten, elf beziehungsweise zwölf Kriterien eines klimaangepassten Waldmanagements über zehn oder 20 Jahre einzuhalten. Zu den Kriterien zählen etwa die Verwendung von standortheimischen Baumarten, Baumdiversität sowie die Vermeidung von Kahlflächen.
Über das neue, bundesweite Förderprogramm können bis Ende des Jahres 2023 zunächst 200 Millionen Euro abgerufen werden. Das Programm ist Teil der "Honorierung der Ökosystemleistung des Waldes und von klimaangepasstem Waldmanagement". Die Gesamtfördersumme steht bis zum Jahr 2026 zur Verfügung.
Weitergehende Informationen zum Förderprogramm finden Sie hier.
Neuer "EU-Kommunal-Kompass" gibt Überblick zu Fördermitteln
Der neue „EU-Kommunal-Kompass“ gibt einen schnellen Überblick zu Fördermöglichkeiten nachhaltiger Projekte aus dem Europäischen Strukturfonds (EFRE). Das Webangebot richtet sich in erster Linie an kommunale Akteur*innen, die Förderanträge stellen wollen. Auf der Webseite finden sich alle Fördermöglichkeiten, die im Rahmen der Strukturfonds in Deutschland für den Zeitraum 2021 bis 2027 zur Verfügung stehen. Die datenbankgestützte Recherche kann für sechs Handlungsfelder durchgeführt werden - darunter nachhaltige Risikovorsorge und Anpassung an den Klimawandel. Außerdem gibt es Zusatzinformationen zu Finanzierungsbedingungen und -möglichkeiten sowie Tipps zur Antragstellung und Good-Practice-Beispiele.
Einen schnellen Überblick über alle EFRE-Aufrufe in Nordrhein-Westfalen finden Sie zudem unter folgendem Link https://www.efre.nrw.de/wege-zur-foerderung/foerderungen-in-2021-2027/ . Unter der Rubrik "Förderbereiche/Maßnahmen" => "Nachhaltiges NRW" finden Sie alle Aufrufe mit Klimaschutz- und Klimaanpassungsbezug.
Daten zur hitzebedingten Mortalität in Deutschland 2022
Der Sommer 2022 war der drittwärmste in Nordrhein-Westfalen seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 (bundesweit Platz 4). Hohe Temperaturen führen regelmäßig auch zu erhöhten Sterberaten, etwa durch Hitzschlag bzw. durch in Folge von Hitzebelastung ausgelöste Herz-Kreislauferkrankungen. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) analysiert hat, gab es in Deutschland zwischen Mitte April und Anfang September 2022 eine Übersterblichkeit von rund 4.500 Sterbefällen. Für das kühlere Jahr 2021 mit deutlich weniger Heißen Tagen, konnten Wissenschaftlerinnen laut einem Beitrag im Deutschen Ärzteblatt hingegen keine signifikant erhöhte Übersterblichkeit aufgrund von Hitze feststellen. Im Jahr 2020 lag die hitzebedingte Übersterblichkeit demnach bei 3.700 Fällen. Laut RKI ist die hitzebedingte Mortalität auch ein Indikator für klimabedingte Gesundheitsrisiken.
Hier geht es zur Veröffentlichung des RKI
Hier geht es noch einmal zur Mitteilung im Ärzteblatt
Ausblick
Faktor Grün - Klimaschutz und Anpassung im Unternehmen, am 16.03.2023 in Bonn
Am Donnerstag, den 16. März 2023 veranstaltet der Wissenschaftsladen Bonn eine Tagung für Unternehmen, Kommunen und Verbände. Die Präsenzveranstaltung unter dem Motto "Klimaschutz und Klimaanpassung im Unternehmen - Gemeinsam mit der Belegschaft aktiv", die im Rahmen des Projekts „FAKTOR GRÜN“ stattfindet, stellt in Vorträgen, Postersessions, Außenbesichtigungen und Podiumsdiskussionen vor, wie Unternehmen mit ihrer Belegschaft zusammen ihr Betriebsgelände nachhaltig und klimagerecht gestalten können. Dabei können die Teilnehmenden im Rahmen von zwei Exkursionen die guten Ideen für mehr Grün auch direkt erkunden. Die Veranstaltung findet von 14:00 - 17:30 Uhr in den Räumlichkeiten von RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e. V., Fränkische Straße 7 in 53229 Bonn statt.
Das Programm sowie die Anmeldemöglichkeit finden Sie auf der Veranstaltungsseite.
3. Kommunalwerkstatt "Schulhöfe als Lernorte der Zukunft: Grün, naturnah, klimaangepasst" am 21.03.2023, online
Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) lädt am Dienstag, den 21. März 2023 von 13:30 - 16:00 Uhr zu seiner dritten Kommunalwerkstatt ein. Dabei geht es um Schulhöfe der Zukunft, ein Thema welches auch durch die verschiedene Förderprogramme des Landes NRW (Klimaresilienzprogramm, Klimawandelvorsorge) adressiert wurde.
Schulhöfe sind in Deutschland oft asphaltierte, graue, triste Flächen. Diese sind weder besonders einladend, noch ermöglichen sie Kindern und Jugendlichen im Alltag einen Zugang zur Natur. Die DUH möchten das ändern und lädt deshalb zu einem digitalen, kostenfreien Austausch unter dem Motto "Schulhöfe als Lernorte der Zukunft: Grün, naturnah, klimaangepasst", mit Inputgeberinnen und Inputgebern aus der Praxis, ein.
Die Veranstaltung widmet sich folgenden Leitfragen:
- Warum ist der Großteil der Schulhöfe grau und asphaltiert?
- An welchen Stellschrauben muss gedreht werden, damit sich das nachhaltig an allen Schulen in Deutschland ändert?
Die Veranstaltung richtet sich an
- Mitarbeitende von Schul-/Fachverwaltungen in Städten und Gemeinden;
- politische Entscheidungsträger*innen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene;
- Schulleitungen, Lehrkräfte, Schüler*innen, Hausmeister*innen, Eltern;
- Planer*innen, die aktuell schon Schulhöfe planen oder planen wollen sowie
- alle, die sich für vielfältige, naturnahe und klimafreundliche Schulhöfe einsetzen/einsetzen wollen
Unter https://www.duh.de/kommunalwerkstatt/ finden Sie weitere Informationen, das Programm und die Anmeldemöglichkeit zur Kommunalwerkstatt, die per Zoom übertragen wird.
„Regionalforum Klimawandelvorsorge“ der Region Köln/Bonn am Dienstag, 21. März 2023 in Bonn
Ebenfalls in Bonn veranstaltet der Region Köln/Bonn e.V. am Dienstag, den 21. März 2023 von 17:00 - 19:30 Uhr im Kunstmuseum sein "Regionalforum Klimawandelvorsorge".
Das Regionalforum stellt das nächste Etappenziel der Reihe „Regionaler Fachdialog Klimawandelvorsorge“ dar, welche in den Jahren 2021 und 2022 stattgefunden hat. Basis der Veranstaltungsreihe ist die im Oktober 2019 veröffentlichte Klimawandelvorsorgestrategie für die Region Köln/Bonn (www.klimawandelvorsorge.de), in der einerseits die Bedarfe der Klimaanpassung für die einzelnen Kommunen in der Region identifiziert sowie passende Zielsetzungen und Maßnahmenbündel hinterlegt wurden.
Damit wurde in der Region bereits eine gute Grundlage für mehr Klimawandelvorsorge geschaffen. Es zeigt sich jedoch vor Ort, dass es vielfach noch an der Umsetzung fehlt. Aus diesem Grund wurden im Rahmen des „Regionalen Fachdialogs Klimawandelvorsorge“ u.a. die Hemmnisse bei der Umsetzung von Maßnahmen eruiert sowie Wege zur Auflösung derselben aufgezeigt. Im Rahmen des Regionalforums adressiert der Region Köln/Bonn e.V. Politik und Fachverwaltungen der Kommunen und Kreise der Region, um gleichsam über Erkenntnisse aus dem Fachdialog zu informieren, operative/organisatorische Ansätze zu mehr Klimaanpassung aus der Region vorzustellen sowie die Planungen und Angebote des Landes Nordrhein-Westfalen und des Region Köln/Bonn e.V. zu präsentieren. Staatssekretär Viktor Haase vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen wird in einer Keynote die Strategien und Instrumente des Landes NRW vorstellen.
Hier erhalten Sie weitere Informationen zur Veranstaltung und haben die Möglichkeit sich anzumelden.
FORUM KLIMARESILIENZ NRW - Unternehmen.Machen.Klimaanpassung am 27.03.2023 in Düsseldorf
Nachdem das Netzwerk Klimaanpassung & Unternehmen.NRW vor rund einem Jahr gestartet ist, lädt es jetzt erstmals ein zum "FORUM KLIMARESILIENZ NRW - Unernehmen.Machen.Klimaanpassung. Die Veranstaltung findet am Montag, den 27. März 2023 von 10:00 - 17:00 Uhr im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr, Emilie-Preyer-Platz 1 in 40479 Düsseldorf statt.
Unternehmen machen Klimaanpassung – von innovativen Lösungen der wachsenden Klimaanpassungswirtschaft „made in NRW“ bis hin zu strategischen und praxisnahen Anpassungen im Unternehmensumfeld. Es ist an der Zeit, sich auszutauschen und einen gebündelten Einblick zum Wasserstand der unternehmerischen Antwort auf die Herausforderungen des Klimawandels zu geben.
Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer wird die Veranstaltung eröffnen, welche ganz im Zeichen der Klimaanpassung in und durch Unternehmen sowie der Klimaanpassungswirtschaft stehen wird. Zu diesem branchenübergreifenden Treffpunkt erwartet Sie ein spannendes Programm mit Vorträgen, Diskussionsrunden, Fachsessions sowie eine Ausstellung und Networking Area. Profitieren Sie von den vielfältigen Informations- und Vernetzungsangeboten und lernen Sie Strategien, Produkte und Dienstleistungen zur Klimaanpassung an konkreten Beispielen kennen.
Hier erhalten Sie weitere Informationen zur Veranstaltung, das Programm und haben die Möglichkeit sich anzumelden.